‹ Zurück zur Übersicht
bigstock | alexraths

© bigstock | alexraths

BDH legt Zukunftsmemorandum vor

Hier kommt die Fortsetzungsgeschichte von unserem Artikel „Neue Kessel sparen weniger CO2 als gedacht“. Verband drängt auf den Austausch ineffizienter Heizungen

Die neue Regierung soll mit mehr und vereinfachter Förderung eine Wärmewende in zwei Stufen vorantreiben und so die Beschäftigung in der Heizungsindustrie sichern. Ungefähr so ließe sich ein vom Heizungsindustrieverband BDH und der IG Metall in Berlin vorgestelltes „Zukunftsmemorandum“ zusammenfassen.

„Ein einzigartiges Dokument“ nannte Andreas Lücke das Memorandum. Lücke ist Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands der Deutschen Heizungsindustrie (BDH). Er stellte bei einem Pressegespräch das dreieinhalbseitige Papier zusammen mit zwei Vorstandsmitgliedern der Industriegewerkschaft Metall (IG Metall), Michael Jung und Wolfgang Lemb, im Berliner Büro der Gewerkschaft vor. „Sie werden es nicht glauben: Schon seit zehn Jahren arbeiten wir eng zusammen“, sagte Lücke. Bei den Interessen gebe es Schnittmengen. Lücke vertrat zugleich den nicht erschienenen BDH-Präsidenten Manfred Greis. Breiten Raum nahmen auch Lückes Ausführungen zu Nachfragen der anwesenden Journalisten ein, die sich auf ein wenige Tage zuvor erschienenes Kurzgutachten für den Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE) über das Einsparpotenzial neuer Brennwertkessel bezogen.

Zweistufige Strategie für eine Wärmewende

Die zweistufige Strategie von Heizungsindustrie und Gewerkschaft umfasst vereinfacht gesagt eine kurz- bis mittelfristige Stufe bis zum Jahr 2030 und eine zweite, langfristige Stufe ab etwa 2040. Kurzfristig drängt man im Papier auf den Austausch ineffizienter Heizungsanlagen als „das am schnellsten wirksame Mittel“. Eine grundlegende Gebäudesanierung dagegen „würde häufig an wirtschaftliche Grenzen der Besitzer und auch der Mieter stoßen.“

An dieser Stelle brachte Andreas Lücke wie gewohnt den Brennwertkessel ins Spiel. Freilich: Nicht nur Brennwerttechnik, auch eine Wärmepumpe könne eingesetzt werden, oder auch ein hybrides System aus Brennwerttechnik und Solarthermie, „was natürlich noch besser ist.“ Aber Tatsache sei: „In vielen Fällen liegt das Budget des Einzelnen bei etwa 10.000 Euro.“ Bei einer Wärmepumpe im nicht gedämmten Bestand „reden wir von Investitionen von über 100.000 Euro pro Einfamilienhaus. Das ist nicht zu stemmen.“

Ab sofort ausschließlich Wärmepumpen einzubauen, wie zum Beispiel in der Agora-Studie „Wärmemarkt 2030“ empfohlen, sei „illusorisch“. Lücke: „Wir haben nichts dagegen, wenn die Wärmepumpe an Bedeutung gewinnt. Wir sind die Wärmepumpenindustrie. Aber in den nächsten zehn Jahren, bis 2030, sollen ja auch Ziele erreicht werden.“ Im Memorandum werden als Alternative für schwach gedämmte Bestandsbauten „Brennstoffzellenheizgeräte und andere Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen“ genannt.

Hier können Sie den Bericht weiterlesen

Quelle

Der Bericht wurde von
der Redaktion „EnBauSa.de“
(Alexander Morhart) 2018
 verfasst –
der Artikel darf nicht ohne Genehmigung weiterverbreitet werden!   

Diese Meldung teilen

‹ Zurück zur Übersicht

Das könnte Sie auch interessieren