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Trina Solar

© Trina Solar

Chinas Photovoltaik-Ausbauziel 2020 sollte auf 200 Gigawatt erhöht werden

Chinas nationales Erneuerbaren-Zentrum hat Vorschläge für die Energiebehörde erarbeitet. Einer davon – das Ziel für den Mindestausbau von Photovoltaik-Anlagen bis 2020 von 110 auf 200 Gigawatt anzuheben. Nach Auffassung von AECEA wird es kein Problem sein, dieses zu erreichen, es dürfte sogar noch übertroffen werden.

In seinem „China Erneuerbaren Ausblick 2017“ hat das nationale Zentrum für erneuerbare Energien CNREC Vorschläge für den Fortgang der Energiewende im Land unterbreitet. Die Empfehlungen richten sich an Chinas Energiebehörde NEA, die die Ziele offiziell später festlegt. Das CNREC schlägt eine Anhebung der Ausbauziele für die verschiedenen Erneuerbaren vor, wie die Asia Europe Clean Energy (Solar) Advisory Co. Ltd. (AECEA) am Freitag berichtet. Für die Photovoltaik soll der minmale Ausbau bis 2020 nun statt 110 die 200 Gigawatt übertreffen. Für die Windkraft sei eine Erhöhung von 210 auf 350 Gigawatt und für die Bioenergie eine Verdoppelung auf 30 Gigawatt in dem Plan enthalten.

Weiterhin empfiehlt das CNREC in seinem Bericht, verstärkt auf Ausschreibungen zur Senkung der Einspeisevergütungen für große Photovoltaik- und Windkraftanlagen zu setzen. Bei der schrittweisen Etablierung wettbewerbsfähiger Strommärkte nach 2020 sollten zudem Photovoltaik- und Windkraft dort integriert werden. Sofern effiziente Großhandelsmärkte geschaffen seien, könnten die Einspeisevergütungen durch Premium- oder Zusatztarife ersetzt werden. Im Zuge eines Handelsmarktes für Erneuerbaren-Zertifikate, der bis 2020 geschaffen werden sollte, könnten die obligatorischen Quoten für den Erneuerbaren-Anteil und grüne Zertifikate jährlich angehoben werden, so das CNREC. Das Zentrum empfiehlt mit provinziellen und regionalen Pilotmärkten zu starten, um einen wettbewerbsfähigen Stromhandel zu entwickeln. Für die nächsten Schritte der Strommarktreform sei zudem eine klare Roadmap erforderlich.

Mit Blick auf die Kohle erklärt CNREC, dass keine Genehmigungen mehr für neue Kohlekraftwerke erteilt werden sollten. Ihr Anteil am Primärenergiebedarf müsse bis 2030 von 64 auf 33 Prozent gesenkt werden. Zudem müssten die Kohlekraftwerke flexibel auf die Einspeisesituation reagieren. Ihre Volllaststunden sollten schrittweise gesenkt werden. Provinzen, die derzeit stark von der Kohlekraft abhängig seien, sollten umgehend einen Plan für den Umstieg erarbeiten.

Mit den neuen Ausbauzielen seien die Vorgaben für Erneuerbare bis 2020 auf insgesamt 500 Gigawatt erhöht worden, so AECEA. Nach deren Einschätzung könnte auch das neue Photovoltaik-Ziel noch um 15 bis 20 Prozent überschritten werden. Während bei Photovoltaik-Anlagen kaum Zweifel bei der Erreichbarkeit bestünden, seien die Ziele für Windkraft und Biomasse doch herausfordernd. So seien in den ersten neun Monaten dieses Jahren neue Photovoltaik-Anlagen mit insgesamt 42,3 Gigawatt installiert worden und die Gesamtkapazität damit auf rund 120 Gigawatt gestiegen. Bei der Windkraft seien es im gleichen Zeitraum nur etwa 9,7 Gigawatt gewesen – eine Halbierung gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Die installierte Kapazität der Windkraftanlagen lag damit bei knapp 160 Gigawatt, wie es weiter hieß.

Nach Einschätzung von AECEA wird es erst mit dem neuen Fünf-Jahresplan (2021-2025) zu einer Abschaffung der klassischen Einspeisevergütung kommen, die dann durch neue Prämien ersetzt werde. Bei einem Erreichen der Netzparität, voraussichtlich 2022 oder 2023, könnten die finanziellen Förderungen dann ganz verschwinden.

Quelle

pv-magazine.de | Sandra Enkhardt 2017Mehr Artikel von Sandra Enkhardt

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