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© bigstock | volrabvaclav | Die meisten Menschen im Südwesten haben nichts gegen Windenergie- und Photovoltaikanlagen – auch nicht in ihrem unmittelbaren Umfeld.

EEG-Umlage 2017 bei 6,88 Cent pro Kilowattstunde

Die Übertragungsnetzbetreiber haben nun offiziell den Wert bestätigt, der in den vergangenen Tagen bereits durch verschiedene Medien ging. Die EEG-Umlage steigt damit im kommenden Jahr um 0,526 Cent pro Kilowattstunde oder 8,3 Prozent auf 6,88 Cent an.

Die Übertragungsnetzbetreiber 50Hertz, Amprion, Tennet und TransnetBW haben am Freitag die EEG-Umlage für den nicht-privilegierten Letztverbrauch für das Jahr 2017 veröffentlicht: Sie wird 6,88 Cent pro Kilowattstunde betragen. Dies ist verglichen mit dem laufenden Jahr, in dem der Wert bei 6,354 Cent pro Kilowattstunde liegt, ein Anstieg um 8,3 Prozent. Insgesamt liege der Umlagebetrag von 23,98 Milliarden Euro, teilten die Übertragungsnetzbetreiber am Freitag weiter mit. Dies seien im Wesentlichen die Vergütungen für Photovoltaik, Windkraft und Co abzüglich der Börsenerlöse sowie unter Berücksichtigung des EEG-Kontostands zu Ende September und der Liquiditätsreserve.

Für das Jahr 2017 prognostizieren die Übertragungsnetzbetreiber eine weiter ansteigende Erzeugung an elektrischer Energie aus regenerativen Anlagen: von etwa 176 Terawattstunden (TWh) 2016 auf etwa 187 TWh 2017. Das spiegele vor allem den Ausbau der Windenergie an Land und auf See wider. Abzüglich der prognostizierten Börsenerlöse, die sich im Wesentlichen aufgrund des sinkenden Börsenpreises im Vergleich zum Vorjahr um 20 Prozent vermindert hätten, ergebe sich für das Jahr 2017 eine prognostizierte Deckungslücke von etwa 24,4 Milliarden Euro.

Zur Zusammensetzung der EEG-Umlage geben die Übertragungsnetzbetreiber in der dazugehörigen Studie an, dass etwa 2,6 Cent auf die Photovoltaik entfallen, 1,8 Cent auf die Biomasse, 1,5 Cent auf Windenergie an Land und 0,9 Cent auf Offshore-Windenergie. Die positive Deckung des EEG-Kontos 2016 mit 1,95 Milliarden Euro senkt den Übertragungsnetzbetreibern zufolge die EEG-Umlage 2017 um knapp 0,6 Cent pro Kilowattstunde. Die Liquiditätsreserve sei für 2017 von bisher auf zehn Prozent auf mit sechs Prozent – bezogen auf die prognostizierte Deckungslücke – gesenkt worden und liege 2017 bei knapp 1,5 Milliarden Euro. Damit erhöhe die Liquiditätsreserve die EEG-Umlage um 0,4 Cent pro Kilowattstunde.

Für das Jahr 2021 erwarten die Netzbetreiber – auf Grundlage der Mittelfristprognose der Prognos AG – eine installierte Leistung erneuerbarer Energiequellen von knapp 121 Gigawatt, wovon auf die Photovoltaik 46 Gigawatt und die Windenergie 65 Gigawatt entfallen. Die prognostizierte Jahresarbeit wird für das Jahr 2021 mit über 224 Twh beziffert. Dabei werde davon ausgegangen, dass 2021 rund 20 Prozent der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien (knapp 45 TWh) die feste Einspeisevergütung gemäß den Paragrafen 37 und 38 EEG in Anspruch nehmen werde. Hierfür seien Einspeisevergütungen in Höhe von knapp 11,3 Milliarden Euro an die Anlagenbetreiber zu zahlen. Zusätzlich werde mit prognostizierten Erzeugungsmengen von über 169 TWh aus Anlagen in der geförderten Direktvermarktung sowie mit den auf diese Erzeugungsmengen entfallenden Prämienzahlungen von 17,8 Milliarden Euro gerechnet. Außerdem würden für 2021 rund 6,7 TWh für weitere Formen der Direktvermarktung prognostiziert sowie knapp 3,1 TWh an Erzeugung, die durch die Anlagenbetreiber selbst verbraucht werden.

Nach Einschätzung der Gutachter wird der Nettostrombedarf bis zum Jahr 2021 auf knapp 503 TWh zurückgehen, außerdem rechnen sie nur noch mit einer leichten Zunahme des umlagefreien bzw. privilegierten Eigenverbrauchs von insgesamt rund 1,2 TWh. Der privilegierte Letztverbrauch soll demnach von gut 114 TWh im Jahr 2017 auf knapp 113 TWh im Jahr 2021 absinken; der nicht-privilegierte Letztverbrauch soll 2021 bei rund 324 TWh liegen.

  • Deutsche Umwelthilfe kritisiert: Sinkende Stromeinkaufspreise kommen beim Verbraucher nicht an
    Die Umlage nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) steigt 2017 auf 6,88 Cent – Börsenstrompreis sinkt durch anhaltend hohes Stromangebot – DUH fordert Stromanbieter auf, die günstigeren Börsenpreise an Stromkunden weiterzugeben – mehr
Deutsche Umwelthilfe (DUH)
Quelle

pv-magazine.de | Petra Hannen 2016

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