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Energiewende: Von der Erzeugung bis zur Speicherung

Bei der Realisierung der Energiewende und der Transformation zu einem neuen Energiesystem spielen erneuerbare Energien, effiziente KWK-Technologien und entsprechende Speicherlösungen eine wichtige Rolle.

Auf der new energy world, die am 05. und 06. April 2017 im Congress Center Leipzig (CCL) stattfindet, bilden diese Themenkomplexe einen Schwerpunkt im Konferenzprogramm. In drei Vortragsblöcken werden zahlreiche Aspekte aufgegriffen und aus verschiedenen Perspektiven betrachtet.

Strom aus Wind- und Solarenergie ist kostengünstig, weshalb er zusammen mit der Wasser- und Atomkraft bis 2030 mehr als 80 Prozent der weltweiten Stromproduktion stellen wird. Zur new energy world beschäftigt sich ein Block aus vier Vorträgen speziell mit aktuellen Entwicklungen bei Photovoltaik- und Windkraftanlagen.

José Gomes, Leiter Erneuerbare Energien beim Ingenieurunternehmen VPC, gibt in „Erneuerbare Energien – Was passt zu mir?“ einen Überblick über aktuelle Entwicklungen und Möglichkeiten. Der Vortrag zeigt auf, wo die weltweite Energiewende bereits steht, dass alles viel schneller kommt als gedacht und welche EEG-konformen Maßnahmen zur Produktionssteigerung bei Bestandsanlagen bereits möglich oder in Planung sind. Zwei weitere Vorträge beschäftigen sich ausführlich mit „Photovoltaik-Ausschreibungsmodellen 2017“ und dem „Einsatz von Kleinwindkraftanlagen in Industrie und Gewerbe“.

Dr. Michael Härig, Leiter des Branchenteams Power beim Industrieversicherungsmakler und Risikoberater Marsh, widmet sich mit „Cyber-Risiken und Versicherungen“ einem Thema, das in Zukunft immer mehr an Bedeutung gewinnen wird. Die Einführung von Smart Grids und die Koordination vieler dezentraler Systeme haben eine Zunahme an Cyber-Risiken zur Folge. Doch klassische Versicherungen bieten diesbezüglich nur unzureichenden Versicherungsschutz und schließen entsprechende Sachschäden oft sogar explizit aus. Der Versicherungsmarkt öffnet sich inzwischen diesem Thema und bietet erste Lösungen an. Der Vortrag beschreibt potenzielle Risiken, Lücken der klassischen Versicherungen und die Möglichkeiten, die neue Versicherungen derzeit bieten.

Kraft-Wärme-Kopplung: Rechtlicher Rahmen und neue Konzepte

Die hocheffiziente Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) und Blockheizkraftwerke (BHKW) werden eine Schlüsselrolle bei der Gestaltung der zukünftigen Energielandschaft spielen. Auf der new energy world widmet sich ein Block aus vier Vorträgen den Neuerungen in diesem Bereich.

Der Einsatz und der Ausbau von KWK werden durch eine Vielzahl von Gesetzen, Verordnungen und Vorschriften geregelt. Zuletzt gab es zahlreiche Änderungen in den gesetzlichen Rahmenbedingungen, beispielsweise beim Erneuerbare-Energien-Gesetz, dem Kraft-Wärme-Kopplungsgesetz und dem Strommarktgesetz. Wulf Binde, Geschäftsstellenleiter des Bundesverbands Kraft-Wärme-Kopplung (B.KWK), gibt in seinem Vortrag „Aktuelle rechtliche Rahmenbedingungen für KWK“ einen Überblick über den aktuellen Stand der relevanten Gesetzgebung und geht auf einzelne Auswirkungen auf KWK-Investitionen in der Praxis ein. Daran schließt sich der Vortrag „Wartung 4.0 – Der Amortisationsbeschleuniger für BHKW-Anlagen“ von Jonas Drusenheimer und Sebastian Nachsel (beide Projektingenieure bei Bio-Wärme-Innovation) an.

Energie aus Biomasse ist immer noch die mit Abstand wichtigste erneuerbare Energieoption in Deutschland. Aufgrund von Nachhaltigkeitsaspekten und gegebenen Kostenstrukturen wird sich ihr Einsatz in Zukunft maßgeblich verändern. Der Vortrag „SmartBiomassHeat – Ökonomische Tragfähigkeit von Mikro-Wärme-Kraft-Kopplungsanlagen für Winter-Residuallasten“ von Dr. Volker Lenz leitet die Notwendigkeit für einen neuen angepassten Einsatz von Wärme und Strom aus fester Biomasse her. Dabei werden die Effekte eines weitgehenden Umbaus des Energiesystems auf erneuerbare Energien zu Grunde gelegt. Lenz leitet den Bereich Thermo-chemische Konversion und den Forschungsschwerpunkt SmartBiomassHeat am Deutschen Biomasseforschungszentrum (DBFZ).

Intelligente Wärmenetze können die Energieversorgung gradgenau, stundengenau und verbrauchskonkret sicherstellen. Sie können nicht nur Energiebedarfe der angeschlossenen Verbraucher erfassen, sondern auch die Versorgung steuern und regeln, was alle unnötigen Verluste vermeidet. Kalte Wärmenetze, die durch deutlich kältere Systemtemperaturen als typische Fernwärmenetze gekennzeichnet sind, bieten beste Voraussetzungen für die Einbindung von thermischer Sonnenenergie, Blockheizkraftwerken und diverser Abwärmequellen. In seinem Vortrag „Kalte, intelligente Wärmenetze“ informiert Bernd Felgentreff, Inhaber der Firma Technische Beratung für Systemtechnik, über die Details und Möglichkeiten von kalten Wärmenetzen.

Speichertechnologien und Geschäftsmodelle

Damit die Energiewende gelingen kann, erfordert es moderne Speichertechnologien, die dem dynamischen Verhältnis von Angebot und Nachfrage gerecht werden. Ein weiterer Vortragsblock der new energy world fokussiert sich deshalb auf „Speicher und Speichereinsatz“.

Viele Unternehmer fragen sich: Welche Speichertechnologien gibt es und sind diese auch für meinen Betrieb geeignet? Wo können Speicher bei mir sinnvoll eingesetzt werden, und ist dies auch wirtschaftlich möglich? Gibt es rechtliche Stolperfallen zu beachten? Auf diese und weitere Fragen gibt Dr. Sebastian Bolay, Leiter des Referats Energiepolitik, Strommarkt, erneuerbare Energien beim DIHK – Deutscher Industrie- und Handelskammertag, eine Antwort. In seinem Vortrag „Speichereinsatz im Unternehmen – Geschäftsmodell, Rechtsrahmen und Praxisbeispiele“ beleuchtet er insbesondere die neuen rechtlichen Regelungen durch die jüngste Änderung des EEG.

Heiko Lüdemann, Geschäftsführer von Viessmann Eis-Energiespeicher, informiert die Konferenzteilnehmer über die „Eisspeichertechnologie als Beitrag für die Energiewende“. Das Eis-Energiespeichersystem vernetzt regenerative Energiequellen, um wirtschaftlich und effizient Gebäude zu beheizen und zu kühlen. Ein solches System gleicht saisonal bedingte Unterschiede zwischen Wärme-/Kälteangebot sowie der entsprechenden Nachfrage aus. Die Wärme des Sommers wird in den Winter transportiert und umgekehrt.

Die technologieorientierte Forschungsförderung der Energiewende hat bereits eine Reihe von Lösungen der strombasierten Wasserstofftechnik entwickelt. Auch das durch die Initiative des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) „Zwanzig20 – Partnerschaft für Innovation“ geförderte Projekt „HYPOS – Hydrogen Power Storage & Solutions East Germany“ wird bis Ende 2022 Lösungen für Ostdeutschland erarbeiten. Damit soll eine wirtschaftliche Nutzung des „grünen“ Wasserstoffs für die Stoffwandlung der chemischen Industrie, für die Mobilität und für die energetische Nutzung erreicht werden. „Eine Großelektrolyse und eine Großkaverne für Wasserstoff in der HYPOS-Region“ stehen im Mittelpunkt des Vortrags von Dr. Christoph Mühlhaus, Vorstand von HYPOS und Sprecher des Clusters Chemie, Kunststoffe Mitteldeutschland.

Quelle

Leipziger Messe 2017

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