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Kohleausstieg: Deutschland liegt hinten

Innerhalb der G7-Staaten ist Deutschland auf dem vorletzten Platz, was den Kohleausstieg betrifft.

Das ergab eine Untersuchung der Nichtregierungsorganisationen E3G aus London, des japanischen Kiko Network und des US-amerikanischen Natural Resources Defense Council. In dem am Mittwoch bei den Klima-Vorverhandlungen in Bonnvorgestellten Report haben die Organisationen die Politik der sieben Staaten danach bewertet, ob sie neue Kohlekraftwerke planen, schon bestehende Kohlekraft zurückfahren und internationale Kohleprojekte unterstützen. Hinter Deutschland liegt nur noch Japan, die USA führen die Rangfolge an.

Deutschland wurde negativ angekreidet, dass erst kürzlich neue Kohlekraftwerke ans Netz gegangen sind. Außerdem kritisiert der Bericht die Kapazitätsreserve für Kohlekraftwerke. Die Bundesregierung will damit die Betreiber dafür bezahlen, dass sie ab 2017 eine Kraftwerksleistung von 2,7 Gigawatt bis zum Jahr 2020 als Reserve vorhalten. In Deutschland, Frankreich und Italien gebe es keine Nachfrage nach neuer Kohle, stellen die Autoren des Reports klar. Investitionen in neue Kraftwerke liefen deshalb Gefahr, zu sogenannten „Stranded Assets“ zu werden – verlorenen Vermögenswerten.

Die USA führen die Rangliste an – trotz der Tatsache, dass sie derzeit Kohlekraftwerke mit einer Kapazität betreiben, die mehr als doppelt so groß ist wie die der anderen G7-Länder zusammen. Kürzlich haben die USA angekündigt, mehr als 84 Gigawatt an Kraftwerksleistung bis 2020 abzuschalten. Im Juni dieses Jahres hatten sich alle G7 Staaten dazu verpflichtet, ihre Wirtschaft bis zum Ende des Jahrhunderts zu dekarbonisieren. Japan steht in der Rangfolge an letzter Stelle: Das Land plant neue Kohlekraftwerke mit einer Kapazität von 27 Gigawatt.

e3g.org | Die zweitgrößten Kohleverstromungs-Kapazitäten (Grafik vergrößern), der größte Kohlestrom-Anteil: Deutschland steht unter den führenden Industriestaaten schlecht da.
Quelle

KLIMARETTER.INFO | fme 2015

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