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Neue Heizkessel sparen weniger CO2 als gedacht

Alte Heizkessel durch moderne Brennwertkessel zu ersetzen, spart deutlich weniger Energie, als Verbände der Heizungsindustrie angeben.

 Das hat das Beratungsunternehmen Econsult für den Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE) berechnet. Der Verbraucherzentrale Bundesverband bestätigt die Zahlen. Für den Klimaschutz sind die Einsparungen damit nicht hoch genug, sagt die Deutsche Umwelthilfe.

„Die Einsparungen liegen typischerweise zwischen zwei und 15 Prozent – rein über den Kesselaustausch“, sagt Gutachter Klaus Lambrecht, der das Energieberatungsbüro Econsult betreibt. Diese Werte lägen fernab der häufig genannten 30 Prozent, die Teile der Heizungsindustrie ihren Produkten zuschreiben. Zuletzt hatte der Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Heizungsindustrie gesagt, dass durch den Austausch von alten Heizungskesseln bis 2030 rund 26 Prozent CO2 eingespart werden könnten.

Dagegen heißt es im Gutachten für den BEE: In vier von fünf Fällen ersetze bei einem Erdgaskesseltausch der neue, effizientere Brennwertkessel einen Kessel mit Niedertemperaturtechnik. Damit wären bei jährlich 700.000 Heizungssanierungen dieser Art im gewichteten Mittel Einsparungen von Energie und Treibhausgasen in Höhe von rund zehn Prozent zu erwarten.

Zwei wesentliche Gründe für den Unterschied zwischen zehn und 30 Prozent nannte Lambrecht bei der Vorstellung seines Kurzgutachtens in Berlin: Zum einen würden Einsparungen einer Technologie gutgeschrieben, die eigentlich aus anderen Bereichen kommen. Denn wenn ein Kessel ausgetauscht werde, dann würden in der Regel auch noch weitere Arbeiten an der Peripherie der Anlage durchgeführt, nämlich ein hydraulischer Abgleich, ein Austausch der Pumpen und eine Verbesserung der Regelungstechnik.

Durch diese Maßnahmen könnten noch einmal gut zehn Prozent Brennstoff eingespart werden. In der Werbung werde dieser Anteil jedoch dem Kesseltausch zugerechnet, obwohl er von diesem unabhängig ist. Lambrecht: „Ich könnte auch die Peripherie ohne Kesselaustausch verbessern. Wenn man das so in einen Sack wirft und sagt: Kessel plus Peripherie“, dann komme man zwar zu schönen Hochrechnungen, die aber unrealistisch seien. 

Hier können Sie den Bericht weiterlesen

Quelle

Der Bericht wurde von
der Redaktion „EnBauSa.de“
(Alexander Morhart) 2018
 verfasst –
der Artikel darf nicht ohne Genehmigung weiterverbreitet werden! 

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