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Probleme beim Hochfahren des AKW Sendai

Der japanische Atomkraftwerkesbetreiber Kyushu Electric teilte mit, dass es beim Wiederanfahren des seit 2011 stillstehenden Reaktor 1 im AKW Sendai zu einer Panne im Sekundärkreislauf gekommen ist.

Der japanische Atomkraftwerksbetreiber Kyushu Electric teilte heute mit, dass es beim Wiederanfahren des seit vier Jahren stillstehenden Reaktor 1 im AKW Sendai zu einer Panne im Sekundärkreislauf gekommen ist – Meerwasser scheint durch ein Loch im Kondensator in den Kühlkreislauf eingetreten zu sein. Dadurch wurde die geplante Leistungssteigerung des Reaktors vorerst gestoppt. 

„Die Probleme beim Wiederanfahren des Reaktors waren laut Ingenieuren genauso vorhersehbar wie die Probleme, die bei einem starken Ausbruch des Vulkans Sakurajima der nur 50 Kilometer entfernten Anlage drohen würden“, so Reinhard Uhrig, Atom-Sprecher von GLOBAL 2000. „Wir fordern die sofortige Abschaltung des Reaktors und die Überprüfung des beschädigten Kondensators.“ 

AKW befindet sich in erdbebengefährdeter Region 

Das AKW Sendai mit zwei 848 Megawatt Reaktoren wurde vor über dreißig Jahren, 1984 und 1985 in Betrieb genommen. Es liegt im Westen der geologisch aktiven Insel Kyushu, welche sich im Süden Japans befindet. Allein im Juli 2015 wurden hier vier stärkere Erdbeben registriert. Der knapp 50 Kilometer von der Atomanlage entfernte Vulkan Sakurajima ist höchst aktiv, über 500 Eruptionen wurden bereits 2015 verzeichnet – bei einer drohenden schwereren Eruption sollen die Reaktoren evakuiert werden, was aufgrund der langen Abschalt-Prozesse und der extrem heißen Brennelemente viele Monate bis Jahre dauern würde und bei einer unvermeidlichen spontanen Eruption natürlich undurchführbar ist. Die Region wird auch immer wieder durch das Auftreffen von pazifischen Wirbelstürmen heimgesucht, zuletzt am 27. Juli 2015 durch den Sturm Halola mit großen Wind- und Wassermengen. 

Erneuerbare Energien als sichere Alternative 

„Das Wiederanfahren des AKW Sendai ist nur dem Kampf des pro-atomaren Premierministers Shinzo Abe geschuldet, der sich im Interesse einiger weniger AKW-Betreiber und gegen die überwältigende Meinung der japanischen Bevölkerung an der Hochrisiko-Technologie Atomkraft festklammert“, so Uhrig. „Die einzig sichere Alternative für die Stromversorgung des von Erdbeben und Tsunamis geplagten und mit Vulkanen übersäten Japans ist der rasche Atomausstieg und der Umstieg auf die reichlich vorhandenen und billig verfügbaren Erneuerbaren Energien.“

Stellungnahme Friends of the Earth Japan

Quelle

GLOBAL 2000.at 2015

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