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Schweden erreicht Energie-Ziel 12 Jahre früher

Schweden hat sich 2012 ebenso wie Norwegen verpflichtet, die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energiequellen bis 2020 auf 28,4 Terawattstunden (TWh) zu steigern.

Schweden hat beim Aufbau erneuerbarer Energiekapazitäten – vor allem in der Windenergie – derart große Fortschritte gemacht, dass Analysten davon ausgehen, dass das nordische Land eines seiner Ziele für 2030 bereits Ende 2018 erreichen wird.

Schweden hat sich 2012 ebenso wie Norwegen verpflichtet, die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energiequellen bis 2020 auf 28,4 Terawattstunden (TWh) zu steigern. Im vergangenen Jahr erhöhte Schwedens Regierung die Ziele noch einmal: Bis 2030 sollen weitere 18 TWh hinzukommen.

Unter Berücksichtigung der bereits vorhandenen Kapazitäten und der geplanten Investitionen schätzt die schwedische Energieagentur, dass die zusätzliche Produktion bereits Ende dieses Jahres 19 TWh übersteigen könnte.

Energieexperte Markus Selin erläutert: „Nach der Entscheidung über die Ziel-Erhöhung sind viele Investitionsentscheidungen getroffen worden. Und es werden noch sehr viele Windkraftanlagen in den kommenden Jahren fertiggestellt werden.“

Der Rest Europas hinkt hinterher

Vor allem im europäischen Vergleich sind die Strom-Ambitionen Schwedens beeindruckend: Ein EU-weites Ziel von 20 Prozent erneuerbarer Energie im Jahr 2020 im Gegensatz zum (vorherigen) nationalen Plan von 49 Prozent verdeutlicht die Fortschritte Schwedens im Vergleich zu anderen Ländern – und dabei hat Schweden bereits im Jahr 2015 die 50-Prozent-Marke überschritten.

Darüber hinaus hat die Regierung für 2030 ein Energieeffizienzziel von 50 Prozent festgelegt. Auch damit wird ein kürzlich ausgehandeltes EU-weites Ziel deutlich übertroffen. Auf EU-Ebene wird den Mitgliedstaaten ein Soll von lediglich 32,5 Prozent auferlegt.

Letzte Woche hat die Europäische Kommission öffentliche Konsultationen über den langfristigen Klimaplan eingeleitet. Mit diesem Plan soll die EU-Wirtschaft auf einen Weg gebracht werden, mit dem die Ziele des Pariser Klimaabkommens erreicht werden können.

Die Kommission ist nun verpflichtet, Optionen für eine Netto-Null-Emissionsstrategie bis 2050 auszuarbeiten. Auch dabei könnte sie sich am Beispiel Schweden orientieren: Das Land will bereits 2045 die CO2-Emissionen auf null gesenkt haben.

„Kein einziges EU-Land tut genug“

Im Juni hatte das Climate Action Network Europe (CAN) ein Ranking der EU-Staaten nach ihren Bemühungen im Kampf gegen den Klimawandel veröffentlicht. In der Liste taucht Schweden auf dem zweiten Platz auf – da aus Sicht der NGO kein EU-Land den Spitzenplatz verdient hat.

CAN betonte, kein europäisches Land tue genug, um den Klimawandel wirkungsvoll zu bekämpfen oder die CO2-Emissionen zu senken. Schweden, Portugal, Frankreich und die Niederlande seien allerdings die Vorreiter in Europa.

Besonders heftige Kritik richtete die Organisation an Estland, Irland und Polen.

Quelle

EURACTIV Deutschland 2018

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