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Solarpower Europe entwickelt Richtlinien für Photovoltaik-Ausschreibungen

Immer mehr europäische Regierungen bereiten einen Wechsel von Einspeisetarifen hin zu Ausschreibungen für Photovoltaik-Anlagen vor.

Der europäische Solarverband will mit seinen neu erarbeiteten Richtlinien helfen, dass in den EU-Mitgliedsstaaten möglichst praktikable und ähnliche Lösungen für ihr Ausschreibungsdesign wählen. Wichtiges Kriterium neben dem Preis sollte demnach die Realisierungsquote der Photovoltaik-Projekte sein.

Viele EU-Länder arbeiten derzeit daran, die Solarförderung von Einspeisevergütungen auf Ausschreibungen umzustellen. In Deutschland ist so etwa am 1. August der Stichtag für die 5. Runde der Pilot-Ausschreibungen für Photovoltaik-Freiflächenanlagen. Der europäische Photovoltaik-Verband Solarpower Europe hat sich nun auch diesem Thema angenommen und neue Richtlinien entwickelt, wie solche Ausschreibungen kosteneffektiv gestaltet werden könnten. Es soll eine Hilfestellung für die EU-Länder sein, die nach den Brüsseler Beihilferichtlinien Photovoltaik-Anlagen ab einem Megawatt Leistung ab dem kommenden Jahr nur noch über Ausschreibungen fördern dürften, wie Solarpower Europe am Montag mitteilte. Der Verband hat dazu die bisherigen Erfahrungen aus verschiedenen Ländern mit Photovoltaik-Ausschreibungen ausgewertet.

„Wir glauben, dass ein besonderes Augenmerk auf die Gewährleistung einer hohen Realisierungsrate von Solarprojekten gelegt werden sollte“, erklärte Jochen Hauff, Chef der Sparte Geschäftsentwicklung, Energieindustrie und Politik bei Baywa re und zugleich Leiter der Taskforce Ausschreibungen bei Solarpower Europe. „Niedrige Preise zu erzielen als Ergebnis von Ausschreibungen ist nur ein Kriterium, ob Auktionen als erfolgreich anzusehen. Präqualifikationskriterien und ein systematischer Ansatz für Sanktionen sollten auch Teil der Standardpraxis sein“, so Hauff weiter.

Solarpower Europe erwartet, dass die EU-Kommission in ihrer überarbeiteten Erneuerbaren-Energien-Richtlinie Ausschreibungen zu einem Schwerpunkt machen wird. Brüssel werde diese voraussichtlich bis zum Jahresende präsentieren. Dabei werde es auch um eine potenzielle Konvergenz von Photovoltaik-Ausschreibungen über Ländergrenzen hinweg gehen. Nach Ansicht von Solarpower Europe sollten die Länder zunächst aber ihre eigenen Ausschreibungsdesigns etablieren, ehe über länderübergreifende Auktionen nachgedacht werden könnte. Die Bundesregierung hatte erst in der vergangenen Woche einen Vertrag mit Dänemark unterzeichnet. Darin sind grenzüberschreitende Ausschreibungen geplant, um das Verfahren zu testen. Dänemark wird demnach seine 50-Megawatt-Ausschreibung für 2,4-Megawatt Photovoltaik-Anlagen in Deutschland öffnen. Das Bundeswirtschaftsministerium wiederum plant noch in diesem Jahr eine separate Ausschreibung mit einem Volumen von 50 Megawatt für Photovoltaik-Projekte in Dänemark.

In seinen Richtlinien hat Solarpower Europe Minimumkriterien für jede wichtige Ausschreibungsphase entwickelt – also vor, während und nach der Gebotsabgabe. Diese Vorschläge sollen nun an alle EU-Mitgliedsstaaten verteilt werden, um so die Regierungen bei der Suche nach den bislang besten Erfahrungen bei Ausschreibungsdesigns zu unterstützen, wie es weiter hieß. Zudem würde die ähnliche Ausgestaltung der Photovoltaik-Ausschreibungen in den EU-Mitgliedsstaaten eine spätere Öffnung wesentlich erleichtern.

Link zu den Richtlinien von Solarpower Europe für Photovoltaik-Ausschreibungen

Solarpower Europe | Tenders for solar projects/ 6 | Solarpower Europe hat für seine Richtlinien Erfahrungen aus unterschiedlichen Ländern der Welt analysiert.
Quelle

pv-magazine.de | Sandra
Enkhardt 2016

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