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Strommix 2015: Stromerzeugung nach Energieträgern

Anteil der Erneuerbaren an der Bruttostromerzeugung steigt auf 30%

Stromerzeugung in Deutschland

648 Milliarden Kilowattstunden Strom wurden 2016 in Deutschland erzeugt. Das sind 0,2% mehr als im Vorjahr. 29,5% davon kamen aus erneuerbaren Energienquellen, die damit weiterhin den ersten Platz im deutschen Strommix einnehmen. Rekordtag war der 8. Mai 2016. Um 13 Uhr wurden erstmals 86,3% des gesamten Strombedarfs durch Erneuerbare Energien gedeckt.

Der deutsche Stromverbrauch ist 2016 um 0,4% gegenüber dem Vorjahr gesunken bei gleichzeitigem Wirtschaftswachstum [1,8%]. Die CO2 -Emissionen des Stromsektors sind im Jahresverlauf um 1,6% zurückgegangen [auf 306 Mio. Tonnen].

Die Jahresauswertung der deutschen Bruttostromerzeugungsdaten zeigt ein leichtes Wachstum bei den Erneuerbaren Energien. Ökostom-Anlagen lieferten im Jahr 2016 rund 191,4 Terawattstunden [TWh = Mrd. kWh]. Somit wurde 2,1% mehr regenerativer Strom in das öffentliche Netz eingespeist als im Vorjahr [187,4 TWh].

Photovoltaikanlagen trugen im letzten Jahr 38,3 TWh zum deutschen Strommix bei. Die Produktion hat sich gegenüber dem Vorjahr um rund 1% verringert. Windenergieanlagen produzierten im Jahr 2016 circa 79,8 TWh und lagen damit minimal [0,6 TWh] über dem Wert von 2015. Der geringe Anstieg in der Stromerzeugung trotz hoher Ausbauzahlen im Windsektor ist den Wetterbedingungen geschuldet. Gemeinsam produzierten Solar- und Windenergieanlagen im vergangenen Jahr 118 TWh. und liegen damit auf dem zweiten Platz hinter der Braunkohle [150 TWh], aber noch vor der Steinkohle [110 TWh] und Kernenergie [84,9 TWh].
Die Wasserkraft produzierte 21,5 TWh, Biomasse [inkl. Siedlungsabfälle] speiste 51,7 THW ins Stromnetz ein. Beide liegen damit auf dem Durchschnitt der letzten Jahre.

Die Stromerzeugung aus Kohle- und Kernkraftwerken hat 2016 leicht abgenommen. Kernkraftwerke lieferten 2016 rund 7,5% weniger Energie [84,9 TWh] was laut Fraunhofer ISE vor allem mit der Abschaltung des Reaktors Grafenrheinfeld im Juni 2015 zusammenhängt.

Auch die Stromerzeugung aus Braunkohlekraftwerken ging leicht zurück – 4,5 THW oder 2,9%. Steinkohle trägt nur noch 17% [110 TWh] zum Energiemix 2016 bei, was einem Verlust von 1,2 Prozentpunkten am Strommix entspricht. Der verminderte Kohleeinsatz schlägt sich laut Bericht der Agora Energiewende auch in der Klimabilanz nieder. Die CO2-Emissionen für die Stromproduktion gingen 2016 leicht zurück und lagen bei 306 Millionen Tonnen [-1,6% gegenüber 2015].

Besonders stark zugenommen hat 2016 die Stromerzeugung aus Gaskraftwerken. Insgesamt erzeugten sie rund 78,5 Terawattstunden, was einer Steigerung von 26,6% im letzten Jahr entspricht. Der Grund für diesen Anstieg sind die gefallenen Großhandelspreise fur Erdgas. Mit einem Anteil von 12,1% am Erzeugungsmix lieferte Gas fast so viel Strom wie Kernkraftwerke [13,1%].

Laut Agora Energiewende liegt der Anteil der Erneuerbaren Energien am deutschen Stromverbrauch bei 32,3%, was einem Anstieg um 0,8 Prozentpunkte entspricht.

Bruttostromerzeugung nach Energieträgern in Deutschland 2016 [vorläufig]

http://strom-report.de© www.strom-report.de


Der deutsche Strommix 2007 – 2016
 

Die Entwicklung der Stromerzeugung [brutto] nach Energieträgergruppen im 10-Jahres-Verlauf

Die Stromversorgung in Deutschland setzt auf eine breiten Mix unterschiedlicher Energieträger, der sich in den letzten 10 Jahren deutlich zugunsten der erneuerbaren Energien entwickelt hat. Sonne, Wind & Co. konnten ihren Marktanteil im Erzeugermix mehr als verdoppeln [+117%]. Fossile Energiequellen tragen nur noch mit 70,5% zur Stromerzeugung bei. Beinahe jede dritte Kilowattstunde Strom stammt also bereits heute aus erneuerbaren Energien [29,5%].

2016 wurden in Deutschland insgesamt noch 456 Milliarden Kilowattstunden Strom aus fossilen Energieträgern gewonnen. Den stärksten Rückgang im 10-Jahres-Verlauf hatte dabei die Stromerzeugung aus Kernenergie zu verzeichnen. Nach einem leichten Anstieg in 2008 nahm sie bis 2016 um 8,8% ab und trägt heute nur noch zu 13,1% zum Strommix bei.
Die Verstromung von Steinkohle hat seit 2007 stetig abgenommen und insgesamt 5,2% Marktanteil verloren. Braunkohlekraftwerke produzieren seit 10 Jahren auf gleichbleibend hohem Niveau [23,1%]. Der Beitrag zur Stromerzeugung ist nur um 1,1% zurückgegangen. Die Menge des Stroms aus Erdgas ist heute so hoch wie noch vor 10 Jahren und schwankte in der Zwischenzeit um etwa ± 2%.

Ein Ziel der Energiewende ist es, die Stromversorgung nach und nach auf erneuerbare Energien umzustellen, deren Anteil laut BMWi bis 2025 auf 40 bis 45% steigen soll. Heute, 9 Jahre bevor die Marke erreicht werden soll, tragen die Erneuerbaren Energien bereits knapp 30% zum deutschen Strommix bei.
Die Stromerzeugung aus Windenergie leistet mit 12,3% heute den größten Beitrag zum grünen Mix und konnte in der 10 Jahres-Entwicklung aufgrund steigender Ausbauzahlen ihren Anteil verdoppeln.
Trotz stagnierender Ausbauzahlen in den letzten 3 Jahren hat die Photovoltaik seit 2007 ein kräftiges Wachstum von 5,4% vorzuweisen. Die Sonnenverstromung hat sich so einen soliden Anteil von 5,9% am deutschen Strommix erwirtschaftet.

Biomasse hat ihren Beitrag zur grünen Stromerzeugung in der letzten Dekade permanent gesteigert und ist heute mit 7,9% zweitgrößter Produzent unter den Erneuerbaren.
Der Stromanteil aus Wasserkraft ist heute so hoch wie vor 10 Jahren [3,3%] und schwankte seit 2007 nur leicht zwischen 2,9 und 3,6%.

Laut Energiewende-Analyse der Wirtschaftsberatung McKinsey ist das im Energiekonzept verankerte Ökostrom-Ziel von 45% im Jahr 2025 solide erreichbar.

Datenquelle: AGEB e.V. Stromerzeugung nach Energieträgern 1990 – 2016  

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Grafik 1: Der Strommix in Deutschland 2016
Grafik 2: Deutscher Strommix: 10-Jahres-Entwicklung

Infografik "Strommix 2016: Stromerzeugung in Deutschland" von Strom-Report.deInfografik "Der deutsche Strommix 2007 – 2016" von Strom-Report.de
Quelle

STROM-REPORT 2017

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