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Stromproduktion in Deutschland im Januar mit neuem Rekordhoch

Zu Jahresbeginn ist hierzulande soviel Strom wie nie zuvor in einem Monat erzeugt worden. Die Erneuerbaren hielten ihren Vorjahresdurchschnitt von 40,4 Prozent – vor allem weil der Wind kräftig wehte. Beim Stromexport war Deutschland Europameister und erreichte ebenfalls einen neuen Rekordwert.

Was wurde und wird nicht alles diskutiert, wenn es um den Kohleausstieg geht. Einige sehen uns schon künftig im Dunkeln sitzen, gerade in den Wintermonaten, wenn von vielen noch die Dunkelflaute heraufbeschworen wird. Die Kraftwerke in Deutschland wollten derweil offenbar zeigen, was sie wirklich können. Nach der am Montag veröffentlichten Auswertung von Energy Charts des Fraunhofer ISE gab es im Januar neue Monatsrekorde bei Stromerzeugung und Stromexport.

Insgesamt seien 52,3 Terawattstunden Strom in Deutschland produziert worden. Dies seien zwei Prozent mehr als im bisherigen Rekordmonat – dem Januar 2017. Die Statistik von Energy Charts zur öffentlichen Nettoerzeugung zeigen, dass unter den Erneuerbaren vor allem die Windkraft einen starken Beitrag leistete. Die 15,1 Terawattstunden seien der zweitstärkte Monat überhaupt und lägen nur knapp unter den 15,2 Terawattstunden aus dem Dezember 2017.

Der Januar ist traditionell kein Photovoltaik-Monat. Neben dem Dezember sind die geringsten Solarerträge zu verzeichnen. In diesem Januar erzeugten die Photovoltaik-Anlagen insgesamt 0,83 Terawattstunden – dies liegt leicht über dem Wert von Januar 2018, aber unter jenem des Januar 2017. Insgesamt hielten die Erneuerbaren mit 40,4 Prozent genau den Durchschnittswert, den sie im Jahr 2018 an der Nettostromerzeugung erreicht hatten.

Doch auch die fossilen Kraftwerke produzierten so viel wie lange nicht mehr. Nach Angaben von Energy Charts kamen die AKW auf 6,81 Terawattstunden, soviel wie zuletzt 2017. Auch die Steinkohlekraftwerke und Gaskraftwerke verzeichneten ein Zweijahreshoch und kamen auf 8,4 und 5,9 Terawattstunden. Eher gering für einen Januar war die Produktion der Braunkohlekraftwerke mit 9,9 Terawattstunden, wie die Freiburger Wissenschaftler weiter veröffentlichten.

Die Last habe im Januar bei 45,6 Terawattstunden gelegen. Dies sei ein durchschnittlicher Wert für den ersten Monat des Jahres, der historisch gesehen immer die höchste Last des Jahres aufweise. Angesichts der Rekorderzeugung blieb also viel Strom zum Exportieren übrig. Nach Auswertung von Energy Charts ist auch hier ein neuer Rekord erreicht worden. Der Exportüberschuss habe bei 7,2 Terawattstunden gelegen – 13 Prozent mehr als im bisherigen Rekordmonat Januar 2016. Der Überschuss entspreche 74 Prozent der Braunkohleerzeugung in dem Monat, so die Wissenschaftler weiter.

Der meiste überschüssige Strom sei in die Schweiz geleitet worden, die ihn fast komplett nach Italien durchgereicht habe. Dahinter folgten Österreich und die Niederlande. Insgesamt, so heißt es von Energy Charts weiter, habe Deutschland im Januar einen Exportüberschuss an alle Nachbarländer erreicht. Einzige Ausnahme sei Schweden gewesen: Diese Bilanz sei aber nahezu ausglichen gewesen. Deutschland sei im Januar der größte europäische Stromexporteur gewesen.

Einen Grund für die hohen Stromexporte sieht Energy Charts auch in den niedrigen Börsenstrompreisen in Deutschland. So habe der durchschnittliche Day-Ahead-Börsenstrompreis im Januar in Deutschland bei 4,9 Cent pro Kilowattstunde gelegen. Dies sei deutlich niedriger als in allen direkten Nachbarländern, wobei die Schweiz mit 6,2 Cent pro Kilowattstunde die höchsten Preise verzeichne.

Fraunhofer ISE/Energy Charts | Die Stromerzeugung in Deutschland im Januar 2019: Es gab neue Monatsrekorde bei Stromerzeugung und Stromexport.Fraunhofer ISE/Energy Charts | Monatliche Durchschnittspreise am Day-Ahead-Strommarkt für Deutschland und seine Nachbarländer im Januar 2019.
Quelle

Der Bericht wurde von
der Redaktion „pv-magazine“
(Sandra Enkhardt) 2019
 verfasst
– der Artikel darf nicht ohne Genehmigung von Sandra Enkhardt 2019 weiterverbreitet
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04/2018
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