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ava-htc.com | HTC-Anlage in Relzow

© ava-htc.com | HTC-Anlage in Relzow

Weltweit größte Biokohleanlage in Betrieb genommen

Für einen wirksamen Klimaschutz müssen in den kommenden Jahrzehnten große CO2-Mengen aus der Atmosphäre entnommen werden. Die natürlichen Prozesse wie Aufforstung und Humusaufbau sind dazu wichtig, aber zu langsam.

Nun gibt es einen technologischen Durchbruch. Die Firma AVA GmbH hat die erste Anlage zur hydrothermalen Carbonisierung (HTC) im industriellen Stil im Industriepark Relzow bei Anklam in Mecklenburg-Vorpommern reaktiviert. AVA wird in den kommenden Jahren weitere große Anlagen mit einer Jahreserzeugung von je 50 000 Tonnen Biokohle bauen, konkrete Anfragen u.a. aus China gibt es bereits.

Gerade in China gibt es großes Interesse, da dort in den Megastädten und den intensiv genutzten landwirtschaftlichen Räumen dringend Lösungen gesucht werden, mit den riesigen, die Gewässer verschmutzenden, organischen Abfällen umzugehen. Die HTC-Anlagen nutzen als Input Klärschlamm, organische Siedlungsabfälle, Erntereste und Abfälle aus der Lebensmittelverarbeitung. Diesen problematischen Abfällen werden mit der HTC die Nährstoffe entzogen. Insbesondere Phosphor als Düngemittel kann fast vollständig recycliert werden. Der ehemals als CO2 in der Atmosphäre befindliche Kohlenstoff, welcher durch die Pflanzen in die organischen Abfälle gelangte, findet sich in der Biokohle wieder.

Die Biokohle kann als Bodenverbesserer und Düngerersatz verwendet werden, womit neben der Kohlenstoffdeponierung auch höhere landwirtschaftliche Erträge möglich werden. Neuere Pflanzenversuche zeigen, dass unter Beimischung von effektiven Mikroorganismen der Pflanzenwuchs mit HTC-Kohle befördert werden kann. So können durch Wiederbegrünungen weitere große Kohlenstoffmengen der Atmosphäre entzogen werden. Die Begrünung großer degradierter Landstriche kommt mit dem HTC-Verfahren in greifbare Nähe. Damit gehört die HTC zu den Schlüsseltechnologien für den Klimaschutz unter gleichzeitiger Beförderung von Gewässereinhaltung.

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Quelle

Hans-Josef Fell 2017 | Präsident der Energy Watch Group (EWG) und Autor des EEG

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