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Das Klima-Dilemma

In Bonn hat in diesen Tagen die Welt darüber verhandelt wie die Klimaziele des Pariser Abkommens vom Dezember 2015 erreicht werden können. Zur gleichen Zeit kündigte in den USA der republikanische Präsidentschaftskandidat Donald Trump an, dass er im Falle seiner Wahl dasselbe Klima-Abkommen annullieren und alle US-Leistungen für den Klimaschutz stoppen werde.

Wissen die Amis unter einem Präsidenten Trump bald wieder mal alles besser?

Vielleicht aber werden genau diese verantwortungslosen Ankündigungen dazu führen, dass uns dieser Kandidat als Präsident erspart bleibt, weil die Wähler in den USA doch klüger sind als der Klima-Ignorant. Die erste US-Präsidentin mit Namen Hillary Clinton wäre in vielfacher Hinsicht gut fürs Weltklima. Ich traue den US-Wählerinnen so viel Weisheit zu wie den österreichischen Wählerinnen bei ihrer Bundespräsidenten-Wahl, die auch das Schlimmste verhindert haben.

„Wir beschleunigen den Klimaschutz“, war von den 2.000 Delegierten aus 195 Ländern in Bonn ständig zu hören. Sie müssen nun Wege finden zum 1,5 Grad-Ziel von Paris. Leicht ist das nicht.

Denn konkret heißt das: Rascher weltweiter Ausstieg aus der Kohle. Mindestens 80% der Kohlereserven, 50% der Erdgasverserven und 30% des Öls müssen im Boden bleiben. 100 Milliarden Dollar jährlich für die armen Länder zum Umstieg auf Sonne und Wind sowie weltweit ein wesentlich rascherer Ausbau der Erneuerbaren Energien.

Alle kennen diese Ziele und die Möglichkeiten, aber kaum jemand glaubt an deren schnelle Realisierung.

Immerhin ist es in den letzten Jahren gelungen, den bisherigen Anstieg der globalen CO2-Emissionen zu stoppen. Ein erster Schritt. Die Delegierten in Bonn waren sich einig, dass die bisherigen freiwilligen Zusagen von Paris für wirklichen Klimaschutz nicht ausreichen.

Es ist absurd: Seit Paris im Dezember 2015 ist sich die Welt einig, dass Klimaschutz die Überlebensfrage der Menschheit ist. Wir wissen auch genau, was zu tun ist. Aber wir tun es noch immer nicht wirklich.

Die neue Klimachefin der UNO, Patricia Espinosa, brachte in Bonn das Dilemma auf den Punkt: „Wir wollen das 1.5-Grad-Ziel erreichen. Aber die Regierungen allein schaffen es nicht.“

Die Gesellschaft, das heißt wir alle, sind gefordert. Auch als Wähler. Denn nicht nur Donald Trump in den USA, auch die AFD in Deutschland behaupten ganz schlicht, dass es Klimawandel gar nicht gibt.

Quelle

FRANZ ALT 2016

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