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Wie sicher sind deutsche AKW gegen Terrorangriffe?

Der deutsche Verfassungsschutz hat dementiert, dass beim wahrscheinlichen Paris-Attentäter Salah Abdeslam Unterlagen des deutschen Atomforschungszentrums Jülich gefunden wurden. Kann man dem Verfassungsschutz bei diesem Dementi trauen oder hat er nur ähnlich skandalös gearbeitet wie beinahe zehn Jahre lang bei der Beobachtung des Nazi-NSU- Trios?

Das RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND) hatte zuvor gemeldet, dass in der Wohnung Abdeslams solche Jülich-Pläne gefunden worden seien. Die Denke und die Ideologie von Terroristen spricht sehr für solche Pläne. Alles andere ist reine Illusion. Mit einem gelungenen Anschlag auf ein Atomkraftwerk hätten Terroristen die denkbar größte Schreckenswirkung erzielt. Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit gibt es solche Pläne schon längst. Es wäre eher überraschend, wenn Terroristen keine Anschläge auf AKWs geplant hätten.

Die Paris-Attentäter haben am 13. November 2015  130 Menschen umgebracht und der Bruder Abdeslams hat sich danach selbst in die Luft gesprengt.

Bereits unmittelbar nach den Brüsseler Anschlägen vom März 2016 mit 32 Toten war berichtet worden, dass die Attentäter einen belgischen Atomforscher ausspioniert und Filmaufnahmen von seiner Wohnung gemacht hätten. Im belgischen AKW Tihange wurden am Tag des Anschlags alle Mitarbeiter, die nicht unbedingt gebraucht wurden, nach Hause geschickt – aus Angst vor einem Attentat auf das AKW. Bekannt wurde auch, dass ein Dschihadist als Mitarbeiter einer als Mitarbeiter einer Dienstleistungsfirma des belgischen Atomkraftwerks Doel arbeitete, bevor er als IS-Kämpfer nach Syrien reiste und dort ums Leben kam.

In Deutschland sollen nach Angaben des Ministeriums für Umwelt und Reaktorsicherheit alle noch laufenden AKWs „umfassend“ gegen Terrorangriffe gesichert sein. Mögliche Angriffe würden „durch Vernebelung“ abgewehrt. Diese Argumentation klingt eher nach Nebelkerzen als nach wirklichem Schutz. In Frankreich und Belgien stehen viele AKWs an der Grenze zu Deutschland. Aber auch hierzulande laufen noch immer neuen Kernkraftwerke.

Der deutsche Copilot, der vor stark einem Jahr mit 150 Menschen an Bord bewusst in eine Alpenwand raste, hätte auch eines der drei Kernkraftwerke als Ziel anvisieren können, die in der Nähe der Absturzstelle laufen. Ob dabei Nebelkerzen geholfen hätten?

In Terrorzeiten wie diesen sind mögliche Terrorangriffe eine noch größere Gefahr als die, welche von dem sogenannten „Restrisiko“ eines jeden AKW ohnehin ausgeht. Auf jeden Fall ist jedes Atomkraftwerk eine Einladung an Terroristen. Wer diesen Zusammenhang nicht sieht oder nicht sehen will, lebt im Wolkenkuckucksheim, aber nicht auf dieser realen Welt.

Nur endgültig abgeschaltete AKW können mehr Sicherheit bieten.

Quelle

FRANZ ALT 2016

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