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pixabay.com | Riedelmeier | Geländewagen, die meist in der Stadt bewegt werden, erfreuen sich eines ungebrochenen Käuferinteresses.

© pixabay.com | Riedelmeier | Geländewagen, die meist in der Stadt bewegt werden, erfreuen sich eines ungebrochenen Käuferinteresses.

Autoindustrie mit verhagelter CO₂-Bilanz

Der Autoindustrie gelingt es praktisch nicht mehr, den CO2-Ausstoß ihrer Fahrzeuge in Deutschland spürbar zu senken.

Die durchschnittlichen Emissionen gingen im vergangenem Jahr nur um 1,1 Prozent auf 127,4 Gramm CO2 pro Kilometer zurück. Das sei der geringste Rückgang in den letzten sechs Jahren, berichtet jetzt das Handelsblatt und beruft sich dabei auf einen neue Studie des Center of Automotive Management (CAM) der Fachhochschule Bergisch-Gladbach. Allerdings hatte das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) bereits Anfang des Jahres in einer Mitteilung die durchschnittlichen CO2-Emissionen der inländischen Pkw im Jahr 2016 auf ebenfalls 127,4 Gramm je Kilometer beziffert.

Als Gründe für die stockende Emissionsreduktion gibt die Untersuchung der CAM-Experten den Trend zu Stadtgeländewagen sowie den nach dem VW-Abgasskandal sinkenden Anteil neu verkaufter Diesel-Fahrzeuge an. Die vorgeschriebene Abgasreinigung mache den Diesel in niedrigen Fahrzeugklassen mittlerweile zu teuer. In Deutschland sei der Marktanteil zuletzt um zwei Prozentpunkte auf 46 Prozent gesunken. Zudem wirke sich aus, berichtet das Handelsblatt weiter, dass klimafreundliche Antriebe wie die Elektromobilität einen zu geringen Marktanteil haben.

Nach den jüngsten Angaben des KBA hatten 2016 Benzinfahrzeuge einen Anteil von 52 Prozent und dieselbetriebene Pkw einen von 46 Prozent am deutschen Automarkt. Unter den Neuwagen hatten alternative Antriebe einen Anteil von nur zwei Prozent, darunter waren nur rund 11.400 Elektro-Pkw. Fahrzeuge mit Erdgas und Flüssiggas stellten einen Anteil von 0,2 Prozent.

Die CAM-Wissenschaftler verlangen deutlich größere Anstrengungen der Industrie bei der E-Mobilität, weil den Klimaschutzzielen der Branche ein hoher Dieselanteil zugrunde gelegt worden sei. Sollte dieser weiter sinken, müsse ein Ausgleich her.

Quelle

Der Bericht wurde von der Redaktion „KLIMARETTER.INFO“ (jst) 2017 verfasst – das Nachrichten- und Debattenmagazin zu Klima und Energiewende – der Artikel darf nicht ohne Genehmigung von „Klimaretter.info“ (post@klimaretter.info) weiterverbreitet werden!   

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