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Renault Symbioz

© Renault Symbioz

Renault: Ein Ausblick auf das neue elektrische Fahren

Mit dem rein elektrischen Symbioz Demo Car präsentiert Renault das erste voll vernetzte und autonom fahrende Demonstrationsfahrzeug der Marke.

Damit zeigt man einen Ausblick in das Jahr 2023: Alle Systeme des Symbioz Demo Cars erfüllen die Anforderungen für die vierte von fünf Stufen des autonomen Fahrens. Dieses „Mind-off“-Level erlaubt oll automatisiertes Fahren auf dafür zugelassenen Straßen wie Autobahnen oder Schnellstraßen mit Mittelstreifen und sogar in der Stadt, ohne dass der Fahrer ständig das Verkehrsgeschehen im Auge haben muss.

Das Fahrzeug kann selbstständig die Spur wechseln, Kurven fahren, überholen und Stop-and-go-Verkehr bewältigen. Es kommuniziert dafür permanent mit seiner Umgebung und anderen Fahrzeugen. Das Symbioz Demo Car wird bereits für Straßentests unter realen Verkehrsbedingungen eingesetzt.

Beim voll automatisierten Fahren der Stufe vier bewegt sich das Fahrzeug die meiste Zeit alleine, ohne Zutun des Fahrers. Es beschleunigt, bremst und steuert selbstständig und überwacht das Fahrumfeld. Sollte dabei ein unvorhergesehenes Ereignis wie ein Unfall registriert werden, ist das Symbioz Demo Car in der Lage, rechtzeitig zu bremsen und in einer sicheren Position zum Stehen zu kommen. Darüber hinaus gestattet der Renault Versuchsträger das „Valet Parking“, das heißt: das Abholen von Fahrer und Passagieren an der Haustür.

Solche Fahrzeuge will Renault ab 2022 auf den Markt bringen. Aktuell ist das autonome Fahren im „Mind-off“-Level in Europa noch nicht erlaubt. Es ist nur auf bestimmten Strecken zu Testzwecken möglich, sofern ein Fahrer hinter dem Steuer sitzt, der jederzeit die Kontrolle über das Fahrzeug übernehmen kann.

Sensoren als Grundlage für Automatisierung des Fahrzeugs
Die Karosserie des Symbioz Demo Car verfügt über eine Vielzahl von Sensoren als Grundlage für die autonomen Fahrfunktionen. Hierzu zählen Lidar-Detektoren (Light Detection and Ranging) in den Scheinwerfern und im hinteren Stoßfänger. Sie arbeiten ähnlich wie Radarsysteme, verwenden statt Radiowellen jedoch Laserstrahlen. Ergänzt werden sie durch Radar- und Ultraschallsensoren sowie eine Frontkamera am oberen Rand der Windschutzscheibe. Hinzu kommen eine Kamera im Renault Rhombus auf der Heckklappe und Seitenkameras in den Türöffnern.

Relaxen im Auto
Der Innenraum des Symbioz Demo Car ist auf maximale Entspannung von Fahrer und Passagieren ausgelegt, wenn die autonomen Fahrsysteme bis hin zum „Mind-off-Level“ aktiviert sind. Es gibt deswegen keine Mittelkonsole, und der Kabinenboden ist durchgehend flach. In die Türverkleidungen sind Leuchtelemente integriert. 

Den Lounge-Charakter verstärken Vordersitze mit neuer Modularität: So senken sich im „Lounge“-Modus automatisch die Armlehnen herab und die Sitze schwenken um zehn Grad einander zu. Die „Zero Gravity“-Position im „Relax“-Modus ermöglicht ein ermüdungsfreies Fahren. Im Fahrprogramm „Dynamic“ bieten die Vordersitze mehr Seitenhalt und vermitteln dem Fahrer den Eindruck, er säße in einem Schalensitz. 

Auch das Cockpit-Layout ändert sich je nach Fahrprogramm. So fahren im autonomen Modus „AD“ („Autonomous Driving“) Instrumententräger und Lenkrad zwölf Zentimeter zurück, um den Insassen mehr Platz zur Verfügung zu stellen. Das volldigitale Cockpit wurde in Zusammenarbeit mit LG Electronics entwickelt. Alternativ zu den Cockpitanzeigen projiziert im autonomen Betrieb ein Head-up-Display die wichtigsten Fahrtinformationen auf die Windschutzscheibe.

Im neuen Renault MULTI-SENSE 3.0 System des Symbioz Demo Car sind drei Fahrprogramme hinterlegt: „Classic“ ist das Standardsetting. Die Sitzeinstellung ist konventionell, und die Fahrzeugabstimmung sind auf maximalen Fahrkomfort ausgelegt. „Dynamic“ steht für hohe Agilität und größtmöglichen Fahrspaß durch schnelleres Ansprechverhalten des Elektromotors, eine dynamischer eingestellte Lenkung und eine straffere Fahrwerkscharakteristik. Gleichzeitig bietet der Fahrersitz mehr Seitenhalt im Stil eines Schalensitzes. „AD“ ist der autonome Fahrmodus. Der Instrumententräger und das Lenkrad fahren um zwölf Zentimeter zurück, so dass den Fahrgästen mehr Platz zur Verfügung steht.

Neben der Optik trägt auch der Sound der leistungsstarken Devialet-Lautsprecher zum Reiseerlebnis im Symbioz Demo Car bei. Hinzu kommt für jeden Fahrmodus ein spezieller Duft. Damit spricht das Renault MULTI-SENSE 3.0 alle Sinne an. Die Parfüms basieren auf den Innenraummaterialien, darunter Zeder und Birke. Zusätzlich sind Ingwer, Vetiveröl und andere Substanzen beigemischt. Im „Dynamic“-Modus wirken sie durch die Betonung von Ingwer, Kardamom und Bergamotte besonders belebend. Im „AD“-Modus dominiert eine luftigere und frischere Variante mit Noten von Kümmel, Sandelholz, Moschus und Safranpulver. 

Außerdem haben die Nutzer dank Wi-Fi-Schnittstelle, Mobilfunkstandard der vierten Generation (4G) und GPS vom Fahrzeug aus jederzeit Zugriff auf die digitalen Medien und Dienste, die sie zu Hause oder am Arbeitsplatz nutzen. Ebenso können sie unterwegs vernetzte Elektrogeräte und Thermostate in ihrer Wohnung ansteuern oder per 360-Grad-Kamerabild auf dem Display des Instrumententrägers kontrollieren, was gerade zu Hause passiert.

Umgekehrt ist es vor Fahrtantritt möglich, von zu Hause aus per Smartphone oder Smart-TV den Ladezustand der Fahrzeugbatterie und die Reichweite abzufragen oder das Fahrzeug vor der Haustür vorfahren zu lassen („Valet Parking“). 

Ebenso ist der Renault Versuchsträger in der Lage, mit anderen vernetzten Fahrzeugen und der Verkehrsinfrastruktur zu kommunizieren (V2X-Konnektivität), so dass der Fahrer bereits frühzeitig vor Unfällen, Staus und Gefahrenstellen gewarnt wird. Das heißt: Das Fahrzeug sieht weiter als seine Sensoren, wodurch das Fahren sicherer und entspannter wird. Renault arbeitet hierfür eng mit Behörden, Privatunternehmen sowie öffentlichen und nicht öffentlichen Organisationen zusammen. 

Ein Kooperationspartner von Renault auf dem Gebiet der Fahrzeug-Infrastruktur-Kommunikation ist der französische Autobahnbetreiber Sanef. Gemeinsam haben die beiden Unternehmen auf der Autobahn A 13 (Paris–Rouen–Caen) die Voraussetzungen geschaffen, damit das Symbioz Demo Car Mautstationen komplett autonom passieren kann. Die Autobahngebühren werden dabei elektronisch abgebucht. Passiert das Symbioz Demo Car ein touristisches Highlight, werden Informationen zu dem Ort auf dem Instrumententräger eingeblendet.

Für den Antrieb sorgen zwei Elektromotoren. Sie befinden sich direkt an der Hinterachse und leiten ihre Kraft getrennt jeweils an ein Hinterrad. Vorteil dieser Auslegung ist eine optimale Traktion. Durch den doppelten Heckantrieb entfallen außerdem störende Antriebseinflüsse auf die Lenkung. Die Allradlenkung 4CONTROL steigert zusätzlich die Fahrdynamik. 

Beide Elektromotoren leisten in dem Demonstrationsfahrzeug zusammen 500 kW/680 PS, mobilisieren ein Maximaldrehmoment von 660 Nm und beschleunigen die Studie in nur 6,0 Sekunden von 0 auf 100 km/h. Die Dauerleistung liegt bei 360 kW/490 PS mit einem Drehmoment von 550 Nm. 
Die Batterien des Konzeptfahrzeugs mit einer Kapazität von 72 kWh können an einer Schnellladestation in weniger als einer halben Stunde auf 80 Prozent ihrer Kapazität geladen werden. Dank der Gesamtspannung von 700 Volt lassen sich größere Leistungssteigerungen problemlos realisieren. Die Fahrzeugarchitektur ermöglicht den Einsatz von Stromspeichern bis 100 kWh. 

Mit einer Länge von 4,92 Metern und einer Breite von 1,92 Metern verfügt das Symbioz Demo Car über die Maße einer gehobenen Limousine. Die Höhe von 1,44 Metern entspricht derjenigen des Renault Kompaktwagens Mégane. Der Radstand von 3,07 Metern bildet die Grundlage für ein Raumangebot auf Oberklasseniveau. Fließende, dynamische Linien unterstreichen die vorteilhaften Proportionen. 

Ein prägendes Designmerkmal ist außerdem die weiterentwickelte markentypische Lichtsignatur in C-Form an Front und Heck. Renault wird dieses Kennzeichen bei künftigen Modellen ganz im Stile des Symbioz Demo Car noch stärker akzentuieren. 

Renault Studie SYMBIOZ



Quelle

oekonews.at | 2017

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