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Stickoxidbelastung in Städten steigt bei Stau auf fast das Doppelte

Was Kommunen für bessere Luft tun können – ADAC für Ausbau des ÖPNV und intelligente Verkehrssteuerung.

Um die Belastung durch Autoabgase in den Innenstädten einzudämmen, sollten nach Ansicht des ADAC verstärkt Maßnahmen ergriffen werden, um Staus zu reduzieren oder zu vermeiden. Wie Zahlen des Umweltbundesamts zeigen, lassen Staus den Stickoxidausstoß des Pkw-Verkehrs in Städten um annähernd 100 Prozent steigen. Zu den wichtigsten Lösungsansätzen zählt der Mobilitätsclub den Ausbau und die Beschleunigung des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV), die Förderung des Radverkehrs, die Parkraumbewirtschaftung, eine intelligente und vernetzte Steuerung der städtischen Ampeln sowie eine koordinierte Verkehrs- und Siedlungsplanung.

ÖPNV: Nur ein schneller, zuverlässiger und günstiger ÖPNV ist eine echte Alternative zum Auto und kann maßgeblich zur Entlastung des städtischen Straßenverkehrs beitragen. Voraussetzung dafür ist jedoch ein besseres Angebot des ÖPNV. Dazu zählen der Ausbau des Netzes, optimierte intermodale Umsteigemöglichkeiten und die Verdichtung des Taktes. Auch eine bessere Integration multimodaler Angebote (Park-and-Ride- sowie Bike-and-Ride-Anlagen) erleichtert den Umstieg auf öffentliche Verkehrsmittel. Zudem können digitale Informationsangebote die Attraktivität des ÖPNV steigern.

   - Radverkehrsförderung: Sichere und schnelle Radverkehrsanlagen       sind die Voraussetzung dafür, dass Autofahrer aufs Fahrrad       umsteigen. Diese Radwege sollten auf Basis einer strategischen       Netzplanung entwickelt werden. 
   - Parkraumbewirtschaftung: Ziel muss sein, durch die Steuerung von      Angebot und Nachfrage zu einer ausgeglichenen Parkraumbilanz zu       kommen. Dies führt zu einer Reduzierung des Parksuchverkehrs und      zu weniger Schadstoffbelastung. Parkraumbewirtschaftung sollte       jedoch nur dort betrieben werden, wo Mobilitätsalternativen zur       Verfügung stehen. 
   - Ampelsteuerung: Während grüne Wellen eingesetzt werden, um den       Verkehr auf einzelnen Hauptrouten zu verflüssigen, zielt die       Netzsteuerung von Ampelanlagen auf ein größeres       zusammenhängendes Straßennetz ab. Dabei erfolgt die Steuerung       der Ampeln in Abhängigkeit vom aktuellen und vorhergesagten       Verkehrsaufkommen. Im gesamten Netz können so die Halte-und       Wartezeiten minimiert werden. 
   - Eine gute Verkehrsplanung sollte mit der Siedlungsplanung       abgestimmt sein. Um Pendlerströme nicht noch zu verstärken, ist       es sinnvoll, neue Wohngebiete im Umland möglichst entlang der       Hauptachsen des schienengebundenen ÖPNV zu errichten. Städte       können einen Beitrag zur Verkehrsentlastung leisten, indem sie       auf eine hohe Bebauungsdichte und Funktionsmischung setzen und       größere Arbeitsstätten bevorzugt an Hauptknotenpunkten des ÖPNV       ansiedeln. 

Durch Zuwanderung aus den ländlichen Räumen und gute Arbeitsplatzangebote hat der Verkehr vor allem in den Großstädten und Ballungsräumen in den vergangenen Jahrzehnten stark zugenommen. Dies zeigt sich auch am Pkw-Bestand, der zwischen 1997 und 2017 um knapp neun Millionen auf etwa 45,8 Millionen Fahrzeuge zugenommen hat. 

Quelle
ADAC Öffentlichkeitsarbeit 2017
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