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Studie über den Umgang mit Elektro(alt)geräten

Neues Standardwerk für Re-Use-Betriebe.

Im Re-Use-Bereich tätige PraktikerInnen dürfen sich über eine neue Publikation freuen: Anfang März ist eine im Auftrag des Umweltbundesamtes Deutschlands durchgeführte Studie erschienen, die in ganz großem Umfang die Faktoren rund um die Vorbereitung zur Wiederverwendung analysiert. Ein wertvolles Referenzwerk, auch für Österreich – und nun auch in der RepaThek verfügbar.

Die Studie „Gesamtkonzept zum Umgang mit Elektro(alt)geräten – Vorbereitung und Wiederverwendung – Abschlussbericht“ wurde von einem Forscherteam der Ökopol Gmbh – Knut Sander, Lukas Wagner, Dirk Jepsen und Till Zimmermann – in Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Thomas Schomerus erstellt. Im Fokus stehen Elektrogeräte, analysiert werden die Möglichkeiten und Hemmnisse einer Wiederverwendung. Zusätzlich liefern die AutorInnen wertvolle Maßnahmenempfehlungen für die Politik.

Verlängerte Nutzungsdauer bringt klare ökologische Vorteile
Aus Sicht von RepaNet stellt diese Studie einen Meilenstein dar. Besonders interessant sind die Passagen über die Produktnutzungsdauer. Denn hier wird deutlich aufgezeigt und umfassend belegt, dass eine verlängerte Nutzung der Elektrogeräte in den meisten Fällen klare ökologische Vorteile mit sich bringt. Ausnahmen betreffen Geräte, die Schadstoffe, etwa Asbest oder FCKW, enthalten: Diese sollten, anstatt weiterverwendet, einer sicheren Verwertung bzw. Entsorgung zugeführt werden.

Betrachtet werden auch die rechtlichen Anforderungen an Re-Use-Produkte: Da nach dem Ende der Abfalleigenschaft kein neues Produkt vorliegt, sollen Re-Use-Produkte auch nicht wie Primärprodukte behandelt werden. Das heißt in der Praxis: Ja zu Gewährleistungsansprüchen, jedoch nicht zu der ganzen Bandbreite an Primärprodukt-Anforderungen. Durch klare rechtliche Regelungen könnten dahingehend Rechtsunsicherheiten für Re-Use-Betriebe aus dem Weg geräumt werden. Die Untersuchungen sind zwar im deutschen Kontext angesiedelt und beziehen sich auf dessen Gesetzeslage, doch lassen sich die Erkenntnisse gut in den österreichischen Rechtskontext übertragen. Auch für die Behandlung anderer Warengruppen lassen sich Schlüsse ziehen.

Ein neues Standardwerk
RepaNet arbeitet gerade gemeinsam mit pulswerk und der Umweltberatung Wien im Auftrag der Länder und des BMNT an einem PraktikerInnen-Arbeitsbehelf, der rechtlich abgesicherte Kriterien für die Feststellung des Abfall-Endes nach der Vorbereitung zur Wiederverwendung in einem Re-Use-Betrieb zusammenfasst. Dabei profitiert das Projektteam von den deutschen Erkenntnissen der UBA-Studie, die erstmals am Beispiel Elektrogeräte sehr übersichtlich zusammenfasst, unter welchen Bedingungen ein re-use-fähiger Gegenstand zu Abfall wird und unter welchen Bedingungen er diese Eigenschaft wieder verliert. Der österreichische Arbeitsbehelf für Re-Use-Betriebe soll noch im Sommer vorliegen.

Mit dieser Publikation haben wir also ein Werk in Händen, das für AbfalljuristInnen sowie für alle, die sich im Bereich Re-Use engagieren, eine wertvolle Referenz sein kann. Die darin zu findenden Hintergrundinformationen und ausführlich begründeten Empfehlungen bieten eine reiche Argumentationsgrundlage im Dialog mit Behörden, Wirtschaft und Politik.

Ausführliche Rezension und Download-Link

Elektroaltgeräteverordnung (AEG-VO), 2005

Neues zum Umgang mit Elektroaltgeräten

Mindestmengen für Re-Use von Elektroaltgeräten in Spanien

Quelle

RepaNet – Re-Use- und Reparaturnetzwerk Österreich | 2019

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