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Aufruf der Umweltpreisträger: Stopp der Verfolgung von Umweltaktivisten

Wir, die Gewinnerinnen und Gewinner der internationalen Umweltpreise, die am 6. Internationalen Umweltkonvent Freiburg teilnehmen, sind zutiefst besorgt über den deutlichen Anstieg der Einschüchterung, Bedrohung, Repression und physischer Angriffe gegen Umweltaktivisten in vielen Teilen dieser Welt.

Wir kritisieren die Regierungen scharf, die in ihrer Pflicht versagen, das Leben und die Sicherheit der Mitglieder der Zivilgesellschaft zu garantieren.

Da die Bedrohungen des globalen Klimas, der Ökosysteme, Naturschutzgebiete und der menschlichen Gesundheit immer häufiger und schwerwiegender geworden sind, hat sich auch der Umwelt-Aktivismus vermehrt und ist rund um den Globus sichtbarer geworden.

Als Reaktion darauf haben eine steigende Zahl von staatlichen und auch privaten Akteuren legislative Instrumente und andere Techniken genutzt, um die Aktivitäten der zivilgesellschaftlichen Gruppen, die vermeintlich ihre Agenda bedrohen, zu kontrollieren und zu unterdrücken. Diese reichen von der Beschränkung des Zugangs zur Finanzierung bis hin zur Kriminalisierung des legitimen Aktivismus, der Etikettierung von Umweltgruppen als ausländische Agenten und der illegalen Überwachung. Von ernster Besorgnis sind die zunehmende Einschüchterung und Repression, einschließlich Gefängnisstrafen und sogar gezielter Attentate, um Mitglieder der Zivilgesellschaft zum Schweigen zu bringen.

2015 war offiziell das tödlichste Jahr für Menschen, die sich für den Umweltschutz einsetzen. 185 Menschen wurden getötet, weil sie ihr Leben dem Schutz der menschlichen Gesundheit vor Umweltverschmutzung und dem Erhalt unseres Planeten gewidmet haben. 2016 wurde Berta Cáceres, Gewinnerin des Goldman-Umweltpreises, in ihrem Haus in Honduras ermordet, weil sie Bergbau- und Dammbauunternehmen in Frage stellte. Sie verteidigte die Menschenrechte und die Umwelt und bezahlte dafür mit ihrem Leben.

Wir, Preisträgerinnen und Preisträger renommierter internationaler Umweltpreise, fordern die Regierungen auf, die Belästigung, Angriffe und Bedrohungen gegen Umweltaktivisten und -organisationen sofort zu stoppen und zu garantieren, dass sie ihre Rechte unter nationalen, internationalen und Menschenrechtsgesetzen voll ausüben können, einschließlich der Meinungs- und der Versammlungsfreiheit. 

Wir begrüßen die nationalen und internationalen Bemühungen und Initiativen, die getroffen wurden, um sicherzustellen, dass Umweltaktivisten und -gruppen die Möglichkeit haben und ermutigt werden, frei zu handeln und ihre Meinungen auszudrücken.

Wir, die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des 6. Internationalen Umweltkonvents Freiburg, werden uns weiterhin unvermindert dafür einsetzen, die Ökosysteme der Erde zu schützen, die natürlichen Ressourcen zu bewahren und den lebensbedrohlichen Klimawandel zu verhindern. Wir werden weiterhin die Handlungen von staatlichen und nichtstaatlichen Akteuren überwachen und unsere Stimme gegen jegliche Bedrohung der Gesundheit und Sicherheit von Umweltaktivisten erheben.

Quelle

European Environment Foundation  2017

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