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UNFCCC, CC BY 2.0 | Chinas Staatspräsident Xi Jinping auf der Pariser Klimakonferenz Ende 2015 in Paris.

© UNFCCC, CC BY 2.0 | Chinas Staatspräsident Xi Jinping auf der Pariser Klimakonferenz Ende 2015 in Paris.

China will Führungsrolle im Kampf gegen Klimawandel

Auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos präsentiert sich China als Gegenspieler zum neuen US-Präsidenten Trump. Staatspräsident Xi Jinping bekräftigte die Führungsrolle Chinas im Kampf gegen den Klimawandel – trotz massiver CO2-Emissionen.

Ende 2014 hatten Xi Jinping und US-Präsident Barack Obama einen historischen Klimadeal geschlossen. Die beiden größten Volkswirtschaften und gleichzeitig die größten Klimasünder der Welt verabredeten damals, parallel Klimaschutzmaßnahmen zu ergreifen, ihre Treibhausgasemissionen zu reduzieren und den internationalen Kampf gegen den Klimawandel ambitioniert zu unterstützen. Es war eine der Grundlagen für das Pariser Klimaabkommen. Nun sieht es danach aus, dass der künftige US-Präsident Donald Trump diese Vereinbarung aufkündigen könnte. China reagiert gelassen und signalisiert: Auch ohne die USA machen wir weiter.

Gleichzeitig mahnte Chinas Staatspräsident Xi Jinping seiner Rede auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos, alle Staaten müssten das mühevoll ausgehandelte Klimaabkommen einhalten. Eine Abkehr vom internationalen Klimaschütz gefährde zukünftige Generationen. Chinas oberster Beauftragter für den Klimawandel, Xie Zhenhua, bekräftige zudem in einem Interview mit der staatsnahen Zeitung China Daily den Anspruch seines Landes. Peking sei in der Lage, die Führung im Kampf gegen den globalen Klimawandel zu übernehmen und setze auf Kooperationen mit anderen Ländern.

„China wird einspringen“

Experten halten das für ein realistisches Szenario. „Falls die USA ihre Führungsrolle im Kampf gegen den Klimawandel aufgeben, wird China einspringen“, prophezeite Michael Liebreich, Gründer der Nachrichtenfinanzagentur Bloomberg New Energy Finance. „Nicht zuletzt aus realpolitischen Gründen“, fügte er hinzu. Tatsächlich scheint es so, als könne die chinesische Führung gar nicht anders. Die massiven Feinstaub- und Smogwerte in Peking und einem Drittel der anderen Großstädte des Landes zwingt Xi Jinping zum Handeln.

Zwar ist China nach wie vor der größte Klimasünder der Welt und wird die unrühmliche Spitzenposition wohl für Jahrzehnte nicht ablegen. Dennoch investiert kein anderes Land der Erde so massiv in Erneuerbare Energien. Die Chinesen haben bereits die Führung bei der installierten Kapazität von Wind- und Solarkraft übernommen und wollen in den nächsten vier Jahren über 300 Milliarden Euro in den Umbau des Energiesystems stecken.

104 neue Kohlekraftwerke gestoppt

Am Dienstag wurde zudem bekannt, dass die Bundesbehörden 13 Provinzen des Landes angewiesen haben, insgesamt 104 geplante Kohlekraftwerke auf Eis zu legen. Die gestoppten Projekte haben eine Gesamtkapazität von 120 Gigawatt, 54 davon waren zum Zeitpunkt des Stopps bereits in Bau, berichtet Greenpeace. Schon 2016 wurde bekannt, dass China aufgrund des geringeren Wirtschaftswachstums und des Ausbaus Erneuerbarer Energien mit Kohle-Überkapazitäten zu kämpfen hat. Zahlreiche Kohleminen wurden daraufhin geschlossen.

Es sind ermutigende Zeichen aus dem Riesenreich. Auch wenn die Volksrepublik noch deutlich mehr tun muss, um den Klimawandel aufzuhalten, stimmt die Richtung. Im Gegensatz dazu hat der künftige US-Präsident Donald Trump angekündigt, der US-Kohleindustrie zu ihrem Comeback zu verhelfen. 

Quelle

energiezukunft.eu | cw 2017

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