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„Der Papst und die drei Kohle-Katholiken“

Was folgt auf die Umwelt-Enzyklika des Papstes? Mit Spannung darf man die Wirkung der päpstlichen Worte auf die gläubigen CDU-Spitzenpolitiker Armin Laschet, Reiner Haseloff, und Stanislaw Tillich verfolgen. Denn die sind Kohlekraft-Verfechter.

Drei CDU-Spitzenpolitiker, Armin Laschet, Reiner Haseloff, und Stanislaw Tillich stehen an vorderster Front, wenn es darum geht, den vorgeschlagenen Klimabeitrag der Braunkohlekraftwerke und den zum Schutz des Klimas dringend notwendigen Kohleausstieg zu bekämpfen. Die drei sind ausgewiesene Katholiken. Was wird jetzt, nach dem Kohle-Ausstiegs-Wunsch des Papstes, wohl in den Köpfen dieser drei Kohle-Katholiken vorgehen? Ist es ihnen egal, wenn der Papst sie bittet, seine Umwelt-Enzyklika „mit offenem Herzen“ aufzunehmen?

Beginnen wir mit Armin Laschet. Der CDU-Landesvorsitzende von Nordrhein-Westfalen ist Mitglied im Zentralkomitee der Deutschen Katholiken, dem höchsten Laiengremium seiner Kirche. Einst machte er mit liberalen Positionen zu Einwanderungsfragen Furore, äußerte sogar Sympathien für Schwarz-Grün. Nun aber zieht er alle Register, wenn es um die Verteidigung der rheinischen Braunkohle geht. Er schwört die NRW-Landesgruppe auf Konfrontation ein, redet von Koalitionsbruch und betet völlig haltlose Zahlen der Kohlelobby über angebliche Arbeitsplatzverluste nach.

Zahlt sich das wenigstens für ihn aus? Nicht wirklich: Selbst die unionsfreundliche Rheinische Post kritisiert, Union und SPD sollten „lieber um die besten Zukunftskonzepte für NRW wetteifern anstatt um die Frage, wer die größte Kohle-Partei ist“, denn das habe „das Land schon bei der Steinkohle Jahrzehnte gelähmt“.

Was folgt aus „tief geprägt“?

Schauen wir auf Reiner Haseloff. Seine Biografie weist den Ministerpräsidenten von Sachsen-Anhalt als „römisch-katholisch“ aus – 1954 geboren und wohl auch getauft, 1962 Erstkommunion, 1968 Firmung. Noch im April dieses Jahres hat der bekennende Katholik Papst Franziskus besucht, in Privataudienz mit ihm gesprochen. Und doch scheint Haseloff nichts Besseres zu wissen, als sich an vorderster Front gegen die Klima-Abgabe für Braunkohle zu stemmen und nach dem G7-Gipfel über die Dekarbonisierung, also den weltweiten Ausstieg aus fossilen Energien, zu lästern. All dies, obwohl Sachsen-Anhalts relativ neue Kohlekraftwerke vom vorgeschlagenen Klimabeitrag der Braunkohle nie ernsthaft betroffen waren.

Hier können Sie den Standpunkt weiterlesen

Quelle

KLIMARETTER.INFO | Ein Standpunkt von Jörg Haas, Campact 2015

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