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Im Vorfeld von Paris übernimmt EU Führungsrolle mit Emissionsminderungen in Höhe von 23%

Nach einem soeben veröffentlichten Bericht der Europäischen Umweltagentur (EUA) ist die Europäische Union auf Kurs, ihr Ziel für 2020, Emissionen an Treibhausgasen (THG) um 20 % zu senken, zu erreichen und selbst zu übertreffen.

Der Bericht „Trends and projections in Europe 2015“ zeigt, dass die THG-Emissionen von 1990 bis 2014 um 23 % zurückgegangen sind und ihren bisher niedrigsten Stand erreicht haben.

Jüngsten Prognosen der Mitgliedstaaten zufolge wird die EU mit ihren laufenden Maßnahmen bis 2020 eine Emissionsminderung von 24 % erreichen, die auf 25 % ansteigen könnte, wenn die von den Mitgliedstaaten bereits geplanten zusätzlichen Maßnahmen durchgeführt werden. Die EU arbeitet bereits an der Realisierung ihres Emissionsminderungsziels für 2030 von mindestens 40 % – dem Beitrag der EU zum neuen globalen Klimaschutzüberkommen, das im Dezember in Paris unterzeichnet wird.

Miguel Arias Cañete, EU-Kommissar für Klimaschutz und Energie, erklärte dazu: „ Diese Ergebnisse sprechen für sich: Der EU ist es gelungen, ihre Emissionen von 1990 bis 2014 um 23 % zu drosseln, bei gleichzeitigem Wirtschaftswachstum um 46 %. Wir haben immer wieder gezeigt, dass Klimaschutz und Wirtschaftswachstum Hand in Hand gehen. Im Vorfeld der Pariser Klimakonferenz wird somit deutlich signalisiert, dass Europa zu seinen Zusagen steht und unsere Klima- und Energiepolitik funktioniert. Und mit den neuen Vorschlägen, die früher in diesem Jahr vorgelegt wurden, haben wir bereits erste Schritte zur Verwirklichung unserer Zusage für das Pariser Übereinkommen unternommen.“

Der Exekutivdirektor der EUA, Hans Bruyninckx, führte dazu Folgendes aus: „Die Anstrengungen, die Europa unternommen hat, um die THG-Emissionen zu verringern und in Energieeffizienz und erneuerbare Energien zu investieren, haben zu konkreten Erfolgen geführt. Unser Bericht zeigt, dass die EU auf Kurs ist, ihre Klimaziele für 2020 zu erreichen. Der Bericht zeigt aber auch, dass sich die Art und Weise, wie Energie in Europa erzeugt und genutzt wird, grundlegend ändern muss, wenn wir unsere längerfristigen Ziele für 2030 und 2050 erreichen wollen.“

Auf Kurs zum THG-Ziel für 2020

Aus dem Bericht der EUA geht hervor, dass die THG-Emissionen nach Schätzungen („Proxywerten“) für das Jahr 2014 gegenüber 2013 um 4 % zurückgegangen sind, was zum Teil auf die ungewöhnlich hohen Temperaturen in diesem Jahr und die entsprechend geringere Energienachfrage zurückzuführen war. Dies bedeutet, dass die EU-internen THG-Emissionen im Jahr 2014 um 23 % unter den Werten von 1990 lagen.

Jüngsten Prognosen der Mitgliedstaaten zufolge[1] wird die EU mit ihren laufenden Maßnahmen bis 2020 eine Emissionsminderung von 24 % erreichen, die auf 25 % ansteigen könnte, wenn die von den Mitgliedstaaten bereits geplanten zusätzlichen Maßnahmen durchgeführt werden. Die EU hat somit auch die Weichen gestellt, ihr Kyoto-Ziel für den zweiten Verpflichtungszeitraum (2013-2020) zu erreichen.

Stand der Verwirklichung des THG-Minderungsziels für 2030

Prognosen zufolge werden sich die Emissionsminderungen auch über das Jahr 2020 hinaus fortsetzen, wenn auch in langsamerem Tempo. Nach Schätzungen der Mitgliedstaaten dürfte bis 2030 gegenüber 1990 eine Minderung von 27 % (mit den derzeitigen Maßnahmen) bis 30 % (mit den von den Mitgliedstaaten bereits geplanten zusätzlichen Maßnahmen) erreicht werden. Es werden folglich neue Maßnahmen eingeführt werden müssen, um das für 2030 angestrebte Reduktionsziel von 40 % zu realisieren. Wie Präsident Juncker in seiner Rede zur Lage der Europäischen Unionausführte, hat die Europäische Kommission mit ihrem Vorschlag zur Überarbeitung der EU-Richtlinie über das Emissionshandelssystem (EHS) bereits eine erste Legislativmaßnahme zur Umsetzung der Ziele der EU für 2030 getroffen.

 [1] Die Prognosen wurden gestellt, bevor Schätzwerte für 2014 vorlagen.

Wie steht es mit den THG-Emissionsminderungszielen der EU für 2020 und 2030?

© European Environment Agency 2015 |

Link zu Berichten der EUA:

Die EU ist der drittgrößte Klimasünder weltweit – nach absoluten Zahlen. 11,4 Prozent aller weltweiten Treibhausgase stammten 2011 aus einem Schlot oder Auspuff der 28 Mitgliedstaaten. Nur die USA (16,5 Prozent) und China (28 Prozent) waren für mehr Treibhausgase verantwortlich. (KLIMARETTER.INFO)

Quelle

European Environment Agency 2015

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