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Depositphotos | Ansebach | Eine Schnellabschaltung aus dem Volllastbetrieb – wie bei Reaktor C im AKW Gundremmingen – ist mit einer Vollbremsung eines Autos bei Höchstgeschwindigkeit vergleichbar.

© Depositphotos | Ansebach | Eine Schnellabschaltung aus dem Volllastbetrieb – wie bei Reaktor C im AKW Gundremmingen – ist mit einer Vollbremsung eines Autos bei Höchstgeschwindigkeit vergleichbar.

Gundremmingen empört Atomkraftgegner

Ein Bedienungsfehler hat nach Angaben des Betreibers am vergangenen Mittwoch zu der Panne im Atomkraftwerk Gundremmingen geführt.

In der Folge war der Reaktorblock C schnell abgeschaltet worden. Wie die Eigentümer RWE und Eon am Montag mitteilten, wurde die Druckluftversorgung durch das „fehlerhafte Betätigen einer Armatur“ unterbrochen. Eigentlich hätte die Druckluftzufuhr nicht für Block C, sondern für Block B gesperrt werden sollen, da dieser gewartet werden sollte.

Die örtliche Bürgerinitiative wirft den Kraftwerksbetreibern vor, die Ursache für die Schnellabschaltung zu verschleiern. Zunächst war lediglich mitgeteilt worden, dass laufende Revisionsarbeiten in Block B die Druckluftversorgung unterbrochen hätten. Doch diese Begründung könne nicht für die Schnellabschaltung von Reaktor C gelten, kritisierte die Initiative, da die Zufuhr von Druckluft bei Reaktoren unabhängig voneinander funktioniert. Die AKW-Betreiber hätten sich in „Widersprüche verwickelt“.

Ein weiterer Vorwurf gilt dem bayerischen Umweltministerium. Dieses habe das Wiederhochfahren von Reaktor C genehmigt, obwohl die Ursache des Fehlers noch nicht bekannt gewesen sei, monieren die Atomkraftgegner.

Auch ein ehemaliger Mitarbeiter des Bundesumweltministeriums kritisierte seine bayerischen Länderkollegen und bezeichnete das CSU-geführte Umweltministerium als „eine der großzügigsten Behörden“ bundesweit. „Es gehört zur Sicherheitskultur, dass die Anlage erst wieder angefahren werden darf, wenn die Ursache bekannt ist“, sagte Dieter Majer, der im Umweltministerium für Sicherheitsfragen von Atomkraftwerken zuständig war, der Augsburger Allgemeinen.

Bereits am Tag der Panne ging Reaktor C wieder in Betrieb, da der Anlagenzustand laut Betreiber „einwandfrei“ gewesen sei. Deshalb sei eine Zustimmung des zuständigen Ministeriums auch nicht erforderlich gewesen. Am gestrigen Montag informierte der Betreiber, der zu 75 Prozent RWE und 25 Prozent Eon gehört, das bayerische Umweltministerium über die Ursache des Fehlers.

Quelle

KLIMARETTER.INFO | kir 2015

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