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Koalition mit Kalifornien lebt

Deutschland und der US-Bundesstaat Kalifornien wollen ihre Zusammenarbeit im Klimaschutz auch unter der Regentschaft von US-Präsident Donald Trump fortsetzen.

Das haben Bundesumweltministerin Barbara Hendricks und der kalifornische Gouverneur Jerry Brown am Samstag in San Francisco erklärt, wie das Ministerium mitteilte.

Bei ihrem Treffen bekannten sich Hendricks und Brown zur „Under 2 Coalition“. Das globale Bündnis war im Dezember 2015 am Rande des Pariser Klimagipfels vom Bundesland Baden-Württemberg und Kalifornien gegründet worden. Es will regionale und lokale Akteure zusammenbringen, um das Paris-Abkommen zu erfüllen. Wer das entsprechende „Under 2 MoU“ (Memorandum of Understanding) unterzeichnet, verpflichtet sich, seine Treibhausgasemissionen bis zum Jahr 2050 um 80 bis 95 Prozent im Vergleich zu 1990 oder auf unter zwei Tonnen pro Kopf zu senken.

Inzwischen vereint die Under 2 Coalition laut Umweltministerium 175 rechtlich selbständige Mitglieder aus mehr als 35 Staaten auf sechs Kontinenten. Aus Deutschland sind Bayern, Hessen, Nordrhein-Westfalen, Schleswig-Holstein und Thüringen dabei. Beim Weltklimagipfel in Marrakesch vor mehr als einem halben Jahr hatte die Koalition 165 Mitglieder gezählt. Am Rande des Gipfels in Marokko hatten Kalifornien und Deutschland vereinbart, die bilaterale Zusammenarbeit beim Klimaschutz auszubauen. Dazu gehören Investitionen in erneuerbare Energien, Energieeffizienz und klimagerechte Technologien.

Nach dem angekündigten Rückzug der USA aus dem Paris-Vertrag könne man die Klimaziele nicht ohne das Engagement von Kommunen und Regionen erreichen, betonte Hendricks jetzt. Die „Coalition“ zeige, wie breit und lebendig die Klimaschutzbewegung in den USA und anderen Teilen der Welt mittlerweile sei. „Wir reichen aber auch der amerikanischen Administration weiterhin die Hand für eine Rückkehr in die Weltklimagemeinschaft“, hatte Hendricks unmittelbar zuvor in San Francisco laut Agenturberichten erklärt. US-Präsident Trump könne maximal acht Jahre im Amt bleiben, das werde das Weltklima überstehen, soll die Ministerin gesagt haben.

Ursprünglich wollte die SPD-Politikerin schon Mitte Mai in die USA reisen, war dann aber nach der Niederlage ihrer Partei bei der Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen in Berlin geblieben. Nun holte sie das Treffen in Kalifornien im Anschluss an ihre Teilnahme an der Ozeankonferenz in New York nach. Kalifornien hatte vor Kurzem auch mit China eine Klima-Kooperation unterzeichnet (klimaretter.info berichtete).

Quelle

Der Bericht wurde von der Redaktion „KLIMARETTER.INFO“ (jst) 2017 verfasst – das Nachrichten- und Debattenmagazin zu Klima und Energiewende – der Artikel darf nicht ohne Genehmigung von „Klimaretter.info“ (post@klimaretter.info) weiterverbreitet werden!    

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