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Julia Friedemann/​Ende Gelände | Klimaschützer fordern die Münchner auf, am ersten Sonntag im November gegen Kohle zu stimmen.

© Julia Friedemann/​Ende Gelände | Klimaschützer fordern die Münchner auf, am ersten Sonntag im November gegen Kohle zu stimmen.

München entscheidet über Kohle

Klimaaktivisten haben am Sonntagvormittag in München mit einer Protestaktion auf den Bürgerentscheid „Raus aus der Steinkohle“ aufmerksam gemacht. 

An der Bronzestatue der Bavaria, einem der Wahrzeichen der Stadt, entrollten sie ein Transparent mit der Aufschrift „Klimaschutz statt Kohleschmutz. Am 5.11. Ja“. Am 5. November sind Münchens Bürger aufgerufen, über ein vorzeitiges Aus für das Kohlekraftwerk der Stadt abzustimmen.

Es geht um den zweiten Block des Heizkraftwerks Nord in Unterföhring an der Münchner Stadtgrenze. Block 2 wird mit Steinkohle befeuert, rund 800.000 Tonnen landen pro Jahr in den Kesseln. In den beiden anderen Blöcken wird Restmüll verbrannt. Die CO2-Emissionen aus Block 2 summierten sich zuletzt auf 2,65 Millionen Tonnen. Das sind 17 Prozent der Münchner CO2-Emissionen, mehr als der gesamte Pkw- und Lkw-Verkehr der Stadt.

Eigentlich will der Betreiber des Heizkraftwerks Nord, die Stadtwerke München (SWM), im Rahmen einer „Ausbauinitiative Erneuerbare Energien“ Bayerns Landeshauptstadt ab 2025 komplett mit Ökostrom versorgen – und sich damit „an die Spitze des Klima- und Umweltschutzes“ setzen. Zugleich aber soll das Kraftwerk Nord noch bis 2035 weiterlaufen.

Das wollen die Initiatoren des Bürgerentscheids verhindern. Sie fordern dabei kein sofortiges Aus für Block 2, sondern lediglich ein vorzeitiges Ende der Verbrennung von Steinkohle ab 2022.

Das Bündnis aus über 40 Organisationen und Parteien startete seine Initiative im Dezember 2015. Die letzte Hürde zur Zulassung des Bürgerentscheids nahm das Bündnis am 1. August dieses Jahres, als es mit 33.598 Unterschriften das nötige Quorum erreichte. Das entsprach drei Prozent der gut eine Million stimmberechtigten Münchner.

Quelle

Der Bericht wurde von der Redaktion „KLIMARETTER.INFO“ (vk) 2017 verfasst – das Nachrichten- und Debattenmagazin zu Klima und Energiewende – der Artikel darf nicht ohne Genehmigung von „Klimaretter.info“ (post@klimaretter.info) weiterverbreitet werden! 

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