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Bigi Alt | Die Mehrheit der Befragten weist dem Natur- und Umweltschutz bei der Wahlentscheidung eine wichtige Rolle zu.

© Bigi Alt | Die Mehrheit der Befragten weist dem Natur- und Umweltschutz bei der Wahlentscheidung eine wichtige Rolle zu.

Neue Umfrage: Naturschutz wichtig für Wahlentscheidung

Spielen Naturschutzthemen eine Rolle, wenn die Menschen im Land am 13. März einen neuen Landtag wählen?

Um das herauszufinden, hat das Meinungsforschungsinstitut forsa im Auftrag des NABU Baden-Württemberg eine repräsentative Umfrage durchgeführt. Die Ergebnisse sind eindeutig: Für die Mehrheit der Befragten (58 Prozent) spielen Natur- und Umweltschutz eine große oder sogar sehr große Rolle für ihre Wahlentscheidung. Lediglich zehn Prozent messen dem Thema keine Bedeutung bei.

Auch in Detailfragen sprechen die Umfrageergebnisse eine deutliche Sprache: Dass der Naturschutz durch Gesetze gestärkt wird, ist dem Großteil der Befragten sehr wichtig (32 Prozent) oder wichtig (52 Prozent). Nur eine Minderheit findet eine Stärkung des Naturschutzes durch Gesetze weniger wichtig (11 Prozent) oder unwichtig (4 Prozent).

Auf die Frage „Wie wichtig ist es ihnen, dass die kommende Landesregierung dafür sorgt, dass die Landwirtschaft naturverträglicher wird, zum Beispiel indem weniger Pestizide eingesetzt werden?“ antworten 90 Prozent der Befragten, dass ihnen die Stärkung der naturverträglichen Landwirtschaft sehr wichtig (49 Prozent) oder wichtig (41 Prozent) ist.

Auch der Klimaschutz liegt den Wählerinnen und Wählern am Herzen: Es ist geplant, den Anteil der Windkraft an der gesamten Stromerzeugung bis 2020 auf zehn Prozent zu erhöhen. 40 Prozent der Baden-Württembergerinnen und Baden-Württemberger sind der Ansicht, dass ein höherer Anteil angestrebt werden sollte, 41 Prozent halten den geplanten Ausbau für genau richtig. Nur zwölf Prozent der Befragten wünschen sich einen niedrigeren Anteil.

„Vor dem Hintergrund dieser Zahlen ist es völlig rätselhaft, dass manche Parteien das Thema Ökologie stiefmütterlich behandeln oder den Naturschutz schwächen wollen“, sagt der NABU-Landesvorsitzende Andre Baumann. „Naturschutz tut dem Land gut – und die Menschen in Baden-Württemberg wollen mehr Naturschutz.“ Der Naturschutz sei in den letzten Jahren in verschiedenen Landesgesetzen gestärkt worden. „Für die Zukunft haben CDU und FDP angekündigt, ökologische Verbesserungen etwa im Jagdrecht und im Wassergesetz wieder zurücknehmen zu wollen. Auch Zonierung und Größe des Nationalparks Schwarzwald werden von beiden Parteien infrage gestellt“, berichtet Baumann. „Die CDU Baden-Württemberg setzt im Naturschutz ausschließlich auf das Freiwilligkeitsprinzip und möchte sogar Standards zurückschrauben, die einst unter der CDU im Naturschutzbereich gesetzt worden sind. Dabei halten auch 77 Prozent der CDU-Anhängerinnen und -Anhänger eine Stärkung des Naturschutzes durch Gesetze für wichtig beziehungsweise sehr wichtig.“

Auch die Positionen der Parteien in Sachen Landwirtschaft sorgen beim NABU für Unverständnis: „Eine bessere Förderung des ökologischeren Landbaus ist ökonomisch richtig, ökologisch geboten und wird von der Bevölkerung gewünscht. Und während die FDP die Stärkung von Natur- und Umweltschutz in der Landwirtschaftsförderung zurückschrauben möchte, hat die CDU nichts Besseres zu tun als die verbesserte Förderung des Öko-Landbaus als ‚Öko-Dirigismus‘ zu verunglimpfen.“

Dass die Mehrheit der Befragten hinter dem Ausbau der Windkraft in Baden-Württemberg stehe, sei eine gute Nachricht für die Natur. „Jetzt muss nur noch die Meinung der Menschen bei allen Parteien ankommen: Während Grüne und SPD den Ausbau der Windkraft naturverträglich vorantreiben wollen, möchte die CDU das derzeitige Ausbauziel halbieren, die FDP den Windkraftzubau weitgehend stoppen.“

Infos zur Umfrage:

Quelle

NABU
Baden-Württemberg 2016

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