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greatagain.gov | Außenminister Rex Tillerson

© greatagain.gov | Außenminister Rex Tillerson

Rex Tillerson kann weltweiten Klimaschutz in Gefahr bringen

Rex Tillerson, der ehemalige Vorstandschef von Exxon Mobil, wurde nun als neuer Außenminister unter Präsident Trump vereidigt. Er ist umstritten, vor allem, da ihm die Ölgeschäfte von Exxon Mobil Nähe zum russischen Präsidenten Vladimir Putin gebracht haben.

Seine gesamte Karriere verbrachte Tillerson bei Exxon Mobil, der Konzern ist in nahezu jedem Land der Welt vertreten. Damit kommt der Vorwurf der Befangenheit. 

Laut Informationen von The Intercept, soll Exxon Mobil unter der Leitung von Rex Tillerson das amerikamische Außenministerium um Hilfe gebeten haben, bei Verhandlungen mit Deutschland zu helfen, Fracking auch hierzulande zu ermöglichen. In Indonesien ist das Außenministerium zuvor schon als „Anwalt“ von Exxon Mobil aufgetreten in den Verhandlungen mit der indonesischen Regierung um ein Gasfeld im Südchinesischen Meer. Und in Russland wurde der Botschafter nach Unterstützung gefragt, um die russische Regierung dazu zu bewegen, ein großes Bohrprojekt zu genehmigen. 

Und nun, da Tillerson selber der Chef des Außenministeriums ist, kann er die Fäden für seinen ehemaligen Arbeitgeber zu dessen Vorteil ziehen. Auch wenn er sich selbst von Befangenheit freispricht. Dies versucht er zu untermauern, indem er Exxon-Aktien abgibt und in Zukunft keinen Gewinn mehr aus dem Gewinn des Unternehmens bekommt. 

Dem Außenministerium untersteht das Bureau of Energy Resources, das weltweit Energiesicherheit fördert und Länder dabei unterstützen will, die eigenen Energieressourcen sinnvoll zu nutzen. Unter der Führung von Hillary Clinton wurde hier versucht, die Ausweitung des hydraulischen Frackings weiter voranzutreiben.

Nun ist fraglich, wie sich Tillerson positionieren wird und wie er damit die Arbeit des Bureaus of Energy Resources beeinflusst. Zwar sagt er zwar mittlerweile, dass er den Klimawandel anerkenne, anders als andere Mitglieder der Regierung Trump. Andererseits sah er die Welt sein ganzes Berufsleben durch die Brille eines Ölkonzerns. Folglich waren die Erneuerbaren Energien ein Konkurrenzprodukt zu Öl. Zudem wusste die Firma, die er jahrelang leitete, bereits seit Ende der 70er vom Klimawandel

Nichtsdestotrotz hat ExxonMobil weiterhin aktiv den Klimawandel bewirkt und gegen die Einschränkung der Öl-/Gasindustrie lobbyiert

Insofern ist es schwer zu glauben, dass sich Rex Tillerson im Sinne des Klimawandels äußern und daran etwas ändern wird. 

Die Lobbyarbeit von Exxon hat auch in Deutschland gewirkt. Am kommenden Samstag 11.2. tritt das Gesetzespaket zu Fracking in Kraft. Anders als von Umweltschützern und Anwohnern gefordert, enthält es aber kein Frackingverbot, sondern lässt den Frackingfirmen viele Hintertüren für Frackingbohrungen und -förderungen offen.

Berater: Trump steigt aus Paris aus – Der in Umweltfragen wichtigste Berater von US-Präsident Donald Trump erwartet nach eigener Aussage, dass Trump aus dem Pariser Weltklimaabkommen aussteigen wird.

Quelle

Hans-Josef Fell 2017 | Präsident der Energy Watch Group (EWG) und Autor des EEG    

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