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© bigstock | PlusONE | Im Rahmen des Ausstieges aus der Atomenergie werden am 31. Dezember drei weitere Kernkraftwerke vom Netz genommen.

Weltweit kein AKW-Baubeginn im ersten Halbjahr 2016

Fünf nahmen den Betrieb auf – eins war seit 1973 im Bau

Eine Auswertung der offiziellen Statistiken der International Atomic Energy Agency (IAEA) zeigt: Im ersten Halbjahr 2016 wurde weltweit kein Bau eines neuen AKW begonnen. Fünf AKW-Bauten wurden fertiggestellt. Drei im kommunistisch sich nennenden China, einer in Südkorea und einer in den USA. Dass in den USA fertiggestellte AKW Watts Bar-2 war seit 1973 (!) im Bau. Zwei Tage nach Inbetriebnahme wurde es wegen technischer Probleme vorläufig wieder abgeschaltet.

Wie viele AKW-Reaktoren weltweit den Betrieb oder Bau beginnen und beenden

Seit Jahrzehnten bauschen die Werber für die Atomkraft Baubeginne und Inbetriebnahmen von AKW als weltweite Siegesmeldungen der Atomkraft auf. Die Wirklichkeit sieht anders aus: Immer neu erkannte Risiken, immer aufwändigere und teurere Sicherheitssysteme und das ungelöste schreckliche Atommüllproblem lähmen seit Jahrzehnten die Atomkraft.

In diesem Jahrhundert hat zudem die stürmische Entwicklung der PV- und Windkrafttechnik, die insbesondere in Deutschland begann, die alte Atomkrafttechnik wirtschaftlich ins Abseits gedrängt. Neue PV- und Windkraftanlagen liefern den Strom preiswerter als neue Atomkraftwerke. Bei Einberechnung der Folgekosten für Atomunfälle und die Atommülllagerung sind Photovoltaik und Windkraft schon lange auch ökonomisch überlegen.

Mit viel Lobbymacht versuchen die vom Untergang bedrohten alten Atom- und Kohlekonzerne EON, RWE und Vattenfall mit Politikern der Großen Koalition in Berlin die Energiewende abzubremsen und den Ausbau von PV und Windkraft wider alle ökologische und ökonomische Vernunft ganz langsam zu machen.

Verwunderlich, dass die Mitglieder von CSU, CDU und SPD diesem landesschädlichen Treiben ihrer Bundestagsabgeordneten kein Ende setzen. Verstehen sie nicht die Wahrheit hinter dem Bericht der Endlagerkommission, dass wir keine sichere sondern nur eine möglichst wenig unsichere Endlagerung schaffen können? Dass wir diesen Atommüll besser nie erzeugt hätten? Dass wir ihn nicht weiter produzieren dürfen!

Aber auch den GRÜNEN, deren Bundesvorsitzender Cem Özdemir vor einer Woche in München sagte, dass seine Partei, wenn sie 2017 in die Bundesregierung käme, nichts mehr am langsamen Atomausstieg ändern wolle, muss man deutlich machen: Mit dieser Position seid Ihr keine Alternative für Atomkraftgegner und Umweltschützer.

Zur Erinnerung:

Jeden Tag, an dem in Gundremmingen die zwei Reaktoren laufen, wird, wenn man die Radioaktivität als Maßstab nimmt, etwa drei Mal so viel Atommüll neu erzeugt, wie insgesamt im undichten Versuchsendlager Asse lagert.

Quelle

Raimund Kamm (Vorstand) | 
FORUM Gemeinsam gegen das Zwischenlager
und für eine verantwortbare Energiepolitik e.V. 2016

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