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Depositphotos | neneosan | Findet das Anlageverhalten der deutschen Bistümer den Segen des Papstes? Man weiß es nicht.

© Depositphotos | neneosan | Findet das Anlageverhalten der deutschen Bistümer den Segen des Papstes? Man weiß es nicht.

Wie christlich investiert die Kirche?

Investiert die Kirche ihr milliardenschweres Vermögen in Kohlefirmen oder Ölkonzernen so klimafreundlich, wie Papst Franziskus dies seit Jahren fordert?

Das wollte das Recherchenetzwerk Correctiv wissen, erhielt aber keine Antwort. Nun hat Correctiv das mitgliederstarke Erzbistum Köln stellvertretend auf Auskunft verklagt.

Umwelt- und Klimaschutz gehört zu den wichtigsten Anliegen von Papst Franziskus. In seiner Umweltenzyklika vom Juni 2015 fordert er unter anderem den Ausbau der erneuerbaren Energien. Regierungen und Bürger rief er dazu auf, umweltschädliche Produkte zu boykottieren, um dem Klimawandel entgegenzutreten.

Auch katholische Kardinäle, Patriarchen und Bischöfe aus aller Welt forderten in einer Erklärung, „dem Zeitalter der fossilen Brennstoffe ein Ende setzen“. Erst im letzten Monat berieten katholische Organisationen bei einer Konferenz im Vatikan, wie die Kirche ihr Geld klimafreundlicher anlegen kann.

Wenn es konkret wird, scheinen sich die Bistümer aber nicht in die Karten schauen lassen zu wollen. Es geht um viel Geld. Allein das Erzbistum Köln nahm laut Geschäftsbericht im Jahr 2015 rund 627 Millionen Euro an Kirchensteuern ein und hat 2,5 Milliarden Euro am Finanzmarkt angelegt. Auch bei den anderen deutschen Bistümern geht es um Anlagevermögen zwischen 100 Millionen und mehreren Milliarden Euro.

Bereits heute legen die Kirchen moralische Kriterien zugrunde, wenn es um ihre Finanzinvestments geht. Sie schließen Firmen aus, die mit Verhütung, Pornografie oder Waffen ihr Geld verdienen.

Falls Correctiv mit seiner Auskunftsklage Erfolg hat, muss nicht nur das Erzbistum Köln offenlegen, wo und wie es sein Vermögen angelegt hat, sondern alle 27 katholischen Bistümer und auch die 20 evangelischen Landeskirchen.

HERDER VERLAG
Quelle

Der Bericht wurde von der Redaktion „KLIMARETTER.INFO“ (vk) 2017 verfasst – das Nachrichten- und Debattenmagazin zu Klima und Energiewende – der Artikel darf nicht ohne Genehmigung von „Klimaretter.info“ (post@klimaretter.info) weiterverbreitet werden! 

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