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Zentralbankchef warnt vor Klimawandel

Der Präsident der Bank of England, Mark Carney, hat in London vor den Folgen des Klimawandels für den Finanz- und Versicherungssektor gewarnt.

In einer Rede bei der großen Versicherungsbörse Lloyds formulierte der Chef der britischen Zentralbank Strategien, mit denen das Risiko minimiert werden soll. Die Bank of England hatte schon im März dieses Jahres von Investitionen in Öl- und Kohleunternehmen abgeraten.

In seiner Rede erklärte der Bankchef, dass der Finanzsektor durch die physischen Folgen des Klimawandels wie Unwetter- und Sturmschäden gefährdet sei. Außerdem könnten vom Klimawandel Betroffene künftig die Verursacher, beispielsweise Kohleförderer, für ihren Schaden verklagen – wenn diese versichert sind, auch ein Schaden für Versicherer. Ein weiteres Risiko seien sogenannte „Stranded Assets“. Dabei handelt es sich um Geldanlagen, zum Beispiel Investitionen in Energiekonzerne, die fossile Kraftwerke betreiben. Diese Investitionen könnten wertlos werden, wenn es politische Entscheidungen hin zu einer kohlefreien Gesellschaft gibt.

Mit einer Arbeitsgruppe will der Ökonom diese Risiken in den Griff bekommen: Eine „Climate Disclosure Task Force“ könnte einen freiwilligen Standard entwickeln, nach dem Firmen ihren CO2-Fußabdruck offenlegen sollen, so Carney. Dass Unternehmen das auch tun, soll durch die größer werdende Nachfrage nach risikosicheren und klimafreundlichen Investitionen gewährleistet sein. Außerdem könnten Klimawandel-Stresstests zukünftige Risiken sichtbar machen.

Mark Campanale, Gründer und Direktor der Nichtregierungsorganisation Carbon Tracker Initiative, kommentierte: „Zum ersten Mal spricht ein Bankchef klar aus, dass das Klimarisiko auch ein finanzielles Risiko ist.“ Carbon Tracker stimme Carney darin zu, dass dieses Risiko am besten minimiert werden könne, indem Firmen ihren ökologischen Fußabdruck offenlegen.
Quelle

KLIMARETTER.INFO | fme 2015

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