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pixabay.com | werner22brigitte

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Zu viel Armut, zu wenig Entwicklungshilfe: Fortschrittsbericht zur nachhaltigen Entwicklung

Das europäische Statistikamt Eurostat hat soeben Zahlen veröffentlicht, die zeigen, wie nachhaltig sich die EU entwickelt hat.

Darin bewertet das Amt die Fortschritte anhand von über 130 Indikatoren. Zehn davon hat sie als Leitindikatoren identifiziert, unter anderem die Lebenserwartung, die öffentliche Entwicklungshilfe, Treibhausgas-Emissionen und Ressourcenproduktivität.  

Der Bericht zeigt, dass sich die Hälfte dieser Leitindikatoren negativ verändert hat: Im Jahr 2013 war beispielsweise fast jede vierte Person in der EU von Armut oder sozialer Ausgrenzung bedroht (24,5 Prozent). In Deutschland liegt zwar unter dem EU-Durchschnitt, aber immer noch 20,3 Prozent der Deutschen verfügen über weniger als 60 Prozent des mittleren Einkommens.  Am stärksten sind die Menschen in Bulgarien betroffen (48 Prozent). 

Auch bei den Ausgaben zur öffentlichen Entwicklungshilfe geht es nur schleppend voran. Deren Anteil am Bruttonationaleinkommens (BNE) ist zu langsam gestiegen, um in die Nähe des  Ziels von 0,7 Prozent des BNE zu gelangen. Der EU-Durchschnitt lag 2013 bei 0,41 Prozent des BNE, in Deutschland sogar nur bei 0,38 Prozent. Nur Dänemark, Großbritannien, Luxemburg und Schweden haben das europäische Ziel bereits erreicht.   

Erheblich verbessert hat sich laut Bericht die Nachhaltigkeit bei Verbrauch und Produktion. Gründe sind der geringere Inlandsmaterialverbrauch und die steigenden BIPs. Außerdem hat die Beschäftigungsquote älterer Arbeitnehmer stetig zugenommen. 2013 hat die EU das Beschäftigungsziel von 50 Prozent für ältere Arbeitnehmer erreicht, das ursprünglich für das Jahr 2010 vorgesehen war. Eindeutig positiv entwickeln sich auch die Treibhausgasemissionen, die langfristig stetig zurückgegangen sind. Hält dieser Trend an, wird die EU wahrscheinlich ihr für 2020 festgelegtes Ziel übertreffen, die Emissionen gegenüber den Werten von 1990 um 20 Prozent zu verringern.

2001 haben die EU-Staaten eine Strategie für  nachhaltige Entwicklung (EU-SDS) angenommen und 2006 erneuert. Ziel ist, die Lebensqualität und das Wohlergehen der Bürger kontinuierlich zu verbessern. Dazu gehört das Streben nach wirtschaftlichem Fortschritt unter Wahrung der natürlichen Umwelt und Förderung der sozialen Gerechtigkeit. Der  Fortschrittsbericht von Eurostat bietet alle zwei Jahre eine quantitative Bewertung der Frage, ob die EU sich in die richtige Richtung bewegt.


© ec.europa.eu

 

Quelle

Eurostat Pressestelle 2015

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