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Brasilien – ein Land trocknet aus

Brasilien, eines der wasserreichsten Länder der Erde, steckt in einer Wasserkrise. Ganze Landstriche trocknen aus. In Megastädten wie Rio de Janeiro und São Paulo herrscht Alarmstimmung.

Im größten Land Südamerikas sind rund 100 Millionen Menschen von der Wassernot betroffen. Die Ursachen sind vielfältig: Fortschreitende Umweltzerstörung, globaler Klimawandel, Ignoranz von Politikern und massive Misswirtschaft.

Seit vielen Jahren überfliegt Pilot und Klimaschützer Gerard Moss die weiten Landschaften Brasiliens. Besonders über dem Amazonasgebiet sieht er ein zentrales Problem: Es sind die Abholzungen der vergangenen Jahre, der Raubbau an der Natur, der immer noch nicht gestoppt ist.  

Rodung sorgt für Wasserknappheit

Der Kahlschlag verändert nicht nur das Landschaftsbild, das gesamte Ökosystem funktioniert nicht mehr richtig – mit Auswirkungen auf das ganze Land. Denn die Feuchtigkeit, die aus den Regenwäldern aufsteigt, entscheidet auch über Niederschläge in weit entfernten Regionen. Als eine Art „fliegender Fluss“ wird sie weiter getrieben und versorgt unter anderem die Megastädte  mit lebensnotwendigem Regen. Gerard Moss konnte mit seinen Messflügen nachweisen, dass solche „Fliegenden Flüsse“ langsam versiegen: Weniger Bäume bedeuten auch weniger Feuchtigkeit.
 
Brasilien hat sich verändert. Anstelle von ursprünglicher Natur gibt es immer mehr Soja- und Maisanbau, immer mehr Obstplantagen und Rinderzucht. Oft sind es große Betriebe, die vor allem nach Europa und die USA exportieren. Die Einheimischen profitieren nur wenig davon. 

Gesundheitsgefahren in den Megastädten

In den ärmeren Vierteln der Megastädte Brasiliens ist fast niemand an das Wassernetz angeschlossen. Das Regenwasser wird in Zisternen auf den Hausdächern gesammelt, doch immer häufiger bleibt der Regen aus. Und selbst wer an die Wasserversorgung angeschlossen ist, hat Probleme: Ein Analyse-Institut warnt davor, dass das Trinken von Wasser in Rio de Janeiro zu gesundheitlichen Schäden führen kann. Nach einer Studie des Instituts für Biophysik in Rio ist die Konzentration von giftigen Bakterien im Trinkwasser von Rio um 25 Prozent höher als von der Weltgesundheitsorganisation WHO empfohlen.

Außerdem kann Kontakt mit dem Oberflächen-Wasser der Stadt zu Hautausschlägen führen. Das betrifft zum Beispiel die beliebte Meeresbucht von Guanabara im Westen von Rio, in der die Segelwettkämpfe der Olympischen Sommerspiele stattfinden sollen.  Hier können Sie weiterlesen

zdf.de/planet-e
Quelle

ZDF | PLANET E 2016

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