‹ Zurück zur Übersicht
Heyne Verlag

© Heyne Verlag

HASS ist keine Meinung

Irgendwann prallt es einfach nicht mehr nur ab – dieser Hass, diese Beleidigungen, diese Ausrufezeichen!

Ein Aufruf zum Mut
„Du ekliges Wesen“, „Gesindel“, „du dummes Stück grüne Scheiße“ – die Wut vermeintlich besorgter Bürger macht sich in Form von Hassmails oder feindseligen Kommentaren auf Facebook und Twitter Luft. Adressaten sind engagierte Menschen: Flüchtlingshelfer ebenso wie sozial Engagierte, Journalisten ebenso wie Politiker. Auch Renate Künast bekommt täglich den Hass zu spüren. Doch sie geht in die Offensive, reist zu den Absendern, sucht das Gespräch.

In klarer Sprache analysiert sie nun, woher der Hass kommt, warum AfD, Trump und Co. die Wut schüren und wie sie ihnen nützt – und sie warnt davor, wohin der Hass führen wird, wenn wir jetzt nicht eingreifen.
Ein eindringlicher Debattenbeitrag.

Renate Künast ist nicht die erste und sicher auch nicht die letzte Politikerin, die sich mit Hatespeech auf ihrer Facebook-Seite oder Twitter konfrontiert sieht. Doch sie sucht einen Weg aus dieser immer krasser werdenden Wutspirale im Schutze der Anonymität des Internets – denn Hass ist keine Meinung und entzieht sich jeder Diskussionsgrundlage.

Wie man aber auf die Hass-Kommentare reagiert, dazu hat Renate Künast ihren ganz eigenen Zugang gefunden und setzt sich in ihrem neuen Buch »Hass ist keine Meinung«  reflektiert mit Theorie und Praxis auseinander.

Theorie heißt Zustandsbeschreibung: Renate Künast klärt, welche Wut gerade in Deutschland herrscht und woher sie eigentlich kommt, aber auch welche Schutzmaßnahmen Einzelne oder die Politik und Unternehmen gegen diesen Verlust an Respekt gegenüber anderen Menschen ergreifen können. Sie diskutiert zugleich die Nutznießer dieser Wut, wie die AfD oder Trump.

Praxis heißt aktive Auseinandersetzung mit Hass im Netz: Renate Künast beschreibt, wie sie es zunächst unter anderem mit ihrem eigenen Hass-Tool – nämlich mit Humor – versucht hat.

Letztes Jahr kam sie jedoch zu dem Punkt: Das reicht nicht aus! Gemeinsam mit einer Spiegel-Reporterin besuchte die Politikerin die sogenannten Hater, konfrontierte diese mit deren Hasskommentaren und erlebte ganz unterschiedliche Reaktionen. Das wichtigste Fazit nach den Besuchen für Künast selbst: „Der persönliche Kontakt in Gesprächen löst manche Fragen und Vorurteile auf und bringt zugleich neue Fragen. Zusammenhänge werden sichtbar, Motive klarer.“

Diese Erlebnisse wie auch die ganze Problematik mit der anonymen Hate-Speech setzt Künast in ihrem Buch in Kontext mit aktuellen politischen Entwicklungen in der Bundesrepublik und den Anstrengungen auf Regierungsebene wie auch auf Seiten von Facebook eine Lösung zu finden – sei es in Zusammenarbeit mit dem größten Verband der Internetwirtschaft in Europa oder mithilfe eines neuen Gesetzes wie dem heiß diskutierten „Netzwerkdurchsetzungsgesetz“.

Renate Künast „Hass ist keine Meinung – Was die Wut in unserem Land anrichtet“ | Erscheint: 28.08.2017

Quelle

RANDOM HOUSE | HEYNE Verlag 2017

Diese Meldung teilen

‹ Zurück zur Übersicht

Das könnte Sie auch interessieren