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Sven Plöger in „Quarks“: „Klimawandel ist 2018 fühlbar geworden“

Während auf der UN-Klimakonferenz im polnischen Kattowitz über das globale Klima verhandelt wird, erklärt „Quarks“ was das Wetter damit zu tun hat in der Mediathek: www.wdr.de/mediathek). 

Benzin und Heizöl wurde knapp, Talsperren waren so leer wie lange nicht, die Kartoffeln klein und teuer: Das sind die späten Folgen der trockensten und heißesten Sommerperiode, die NRW seit Beginn der Wetteraufzeichnung erlebt hat. Auch der derzeitige Regen bringt keine endgültige Entspannung. 

WDR/ARD-Wetterexperte Sven Plöger sagt in „Quarks“: „Es ist nicht 5 nach 12! Wir müssen auch nicht den ganzen Tag die Apokalypse ausrufen, dann überlegt man sich, es lohnt sich ja gar nicht mehr, noch was zu machen. Es ist 5 vor 12! Auf globaler Ebene haben wir gesagt, was wir tun müssen – jetzt gibt es noch diesen berühmten Übergang, vom Reden zum Handeln. Wir müssen die Dinge umsetzen, um gegenzusteuern.“ Plöger habe noch nie so viele Mails und sonstigen Anfragen von Zuschauern bekommen, die wissen wollten: Ist das jetzt eigentlich „nur“ Wetter oder schon Klima? „Das heißt, es ist im Bewusstsein der Menschen, dass 2018 wirklich eine extreme Abweichung war. Es macht deutlich, wie Klimawandel tatsächlich aussieht. Im Grunde genommen ist der Klimawandel 2018 haptisch, also fühlbar geworden.“

„Quarks“-Moderatorin Mai Thi Nguyen-Kim: „Dieses verrückte Wetter 2018, das ist eine Warnung an uns alle, denn wir alle sind betroffen. Hier in Europa mit unseren dicht besiedelten Städten und einer Bevölkerung, die immer älter wird. Wir werden zunehmend unter der Hitze leiden. Und deswegen müssen wir alles tun, was möglich ist, um das Klima zu schonen.“

Gemeinsam mit Mai Thi Nguyen-Kim erklärt Sven Plöger Zusammenhänge zwischen Klima und Wetter, unter anderem, was die Dürre in NRW mit den Eisbergen in der Arktis zu tun hat: Weil es in der Arktis im Schnitt wärmer wird, funktioniert der so genannte Jetstream nicht mehr richtig, das Wetter wird quasi nicht mehr weitergeweht. Plöger: „Die langsamere Bewegung des Jetstreams sorgt dafür, dass die Hochs und Tiefs einfach länger an Ort und Stelle bleiben. Und das ist ganz einfach übersetzt: 2018 blieb das Hoch ewig an Ort und Stelle.“ Der Jetstream ist ein starker Westwind, der in Höhen weht, in denen Flugzeuge und Wolken unterwegs sind. Der Motor für diesen Wind ist der Temperaturunterschied, der immer zwischen Arktis und Äquator herrschte, der aber jetzt durch den Klimawandel nicht mehr so groß ist. 

 

Quelle

WDR | Quarks 2018 | Von Elmar Sommer, Amanda Mock

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