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© pixabay.com | bernswaelz | Während der Trockenperiode kam es, wie erwartet, zu erhöhten CO2-Ausgasungen aufgrund von Torfdegradierung. Allerdings hat das zeitweilige Sinken der Moorwasserspiegel auch die Vegetationsausbreitung rasant beschleunigt.

CO2-Entnahme aus der Atmosphäre muss sicher und nachhaltig sein

Um das im Paris-Abkommen gesteckte Ziel der Weltgemeinschaft zu erreichen, die Erderwärmung bei 1,5 Grad Celsius zu stoppen, ist es unabdingbar, unsere Treibhausgasemissionen gegen Null zu senken. 

Ergänzend sind Maßnahmen nötig, um bereits in der Atmosphäre vorhandenes CO2 zu entnehmen, etwa durch Aufforstung. Vor riskanten, unerforschten Technologien, wie Meeresdüngung, rät das UBA jedoch ab.

Die Erderwärmung auf 1,5°C zu begrenzen, gelingt nur, wenn weltweit die vom Menschen verursachten CO2-Emissionen bis zum Jahr 2050 auf netto Null gebracht werden – vor allem durch den Ausstieg aus fossilen Energiequellen, wie Kohle und Erdöl.

Maßnahmen, um CO2 aus der Atmosphäre zu entnehmen, können diese Dekarbonisierung keinesfalls ersetzen, sind aber ergänzend nötig. Gut geeignet und ökologisch, sozial und wirtschaftlich nachhaltig sind Maßnahmen einer nachhaltigen Landnutzung, wie bodenschonende und humusmehrende Landbewirtschaftung, Moorschutz und -renaturierung, Grünlanderhalt und Wiederaufforstung. Das UBA unterstützt daher solche Maßnahmen und sieht die dringliche Notwendigkeit, dafür die entsprechenden Rahmenbedingungen zu schaffen, wie Ausbau finanzieller Förderung, Transfer von Technologie-Know-how und Ausgleichzahlungen durch Industriestaaten.

Das UBA hält es für riskant, auf zum Teil unerforschte und unerprobte CO2-Entnahmetechnologien und anschließender Speicherung zu setzen. Nach dem heutigen Wissensstand bergen die meisten CO2-Entnahmetechnologien Risiken für Umwelt und nachhaltige Entwicklung: Bei der Düngung von Ozeanen etwa, um CO2-bindende Algen zu fördern, könnten die Meeresökosysteme durch Überdüngung geschädigt werden.

Ein weiterer Ansatz ist Bioenergy Carbon Capture and Storage (BECCS), bei dem im industriellen Stil Pflanzen angebaut würden, um diese anschließend zu verbrennen und das dabei entstehende CO2 abzuscheiden und zu speichern. Der großflächige Einsatz von BECCS erhöht jedoch die Flächenkonkurrenz zum Anbau von Nahrungsmitteln und hat negative Auswirkungen auf Ökosysteme, Wasserhaushalt und Boden- und Wasserqualität. Je nach Standort bestehen zudem Risiken durch die unterirdische Speicherung von CO2, zum Beispiel Versauerung des Grundwassers oder Auslösung seismischer Aktivitäten. 

Quelle

Umweltbundesamt 2019

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