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Einseitige Aufforstung steht Klimazielen im Weg

Wissenschaftler sehen Biodiversität von Naturräumen gefährdet.

Eine zu starke Fokussierung zugunsten der Aufforstung kann zur Beeinträchtung der Biodiversität führen. Das haben Forscher der Università La Sapienza in Rom in einer Untersuchung über die ökologische Wirksamkeit von klimabegünstigenden Natureingriffen herausgefunden. Die Untersuchung wurde in Zusammenarbeit mit Forschungseinrichtungen in Berlin, Brno, Paris und Ammsterdam durchgeführt. Details wurden in der Fachzeitschrift „Biological Conservation“ publiziert.

Wiesen- und Weideflächen wichtig

„Nach Einschätzung der zuständigen EU-Behörden ist die Aufforstung das geeignete Mittel, um die durch die Verbrennung fossiler Energien entstehenden CO2-Emissionen auszugleichen“, so Projektleiterin Sabina Burrascano. Falls dies zu einer nachhaltigen Verdrängung extensiv bewirtschafteter Vegetationsräume wie Wiesen- und Weideflächen führe, sei eine Erreichung der internationalen Klimaziele nur marginal möglich.

Die mit der europäischen Habitat-Richtlinie verfolgten Ziele, so die Schlussfolgerung, sollten deshalb die gesamte Bandbreite an Maßnahmen zur Stützung von Ökosystemen einschließen. Machbar sei dies nur durch einen multidisziplinären Ansatz, bei dem eine Vielzahl von Wissenschaftlern und Politikern eingeschaltet werden. Laut der Studie nahm von 1990 bis 2015 die zur EU-27 gehörende Waldfläche um 12,9 Mio. Hektar zu. Dabei entfielen rund 1,5 Mio. Hektar auf finanziell geförderte Wiederaufforstung, während die übrige Zusatzfläche aus der Verödung von Wiesen und Weiden entstand.

Quelle

pressetext.com | 2016
Harald Jung | 2016

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