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bigstock | melis | An der Pazifikküste: El Niño tritt zwar nur im Pazifik auf, beeinflusst aber auch das globale Wetter.

© bigstock | melis | An der Pazifikküste: El Niño tritt zwar nur im Pazifik auf, beeinflusst aber auch das globale Wetter.

El Niño ist da

Wissenschaftler der US-amerikanischen Wetterbehörde NOOA haben bekanntgegeben, dass im Pazifischen Ozean die schon länger erwarteten Bedingungen für das Wetterphänomen El Niño vorliegen.

Drei Monate lang, so das Kriterium der Wissenschaftler, lag die Wassertemperatur im entscheidenden Abschnitt des Pazifiks mindestens ein halbes Grad Celsius über dem Durchschnitt. El Niños treten ungefähr alle fünf Jahre im äquatorialen Pazifikraum auf beeinflussen auch das globale Wetter.

Die in normalen Jahren von Peru nach Indonesien verlaufende Strömung des warmen Oberflächenwassers kehrt sich in El-Niño-Jahren um. Die dann von Südostasien nach Südamerika fließenden riesigen Mengen warmen Wassers können in großen Teilen der Erde Wetterextreme hervorrufen. Außerdem ist die globale Temperatur einige Monate nach einem El Niño oft besonders hoch.

Die besonderen Bedingungen treten meist zur Adventszeit auf – deshalb ihr Name, der aus dem Spanischen übersetzt „das Christkind“ bedeutet. Auch der derzeitige El-Niño-Ereignis war eigentlich schon für das vergangene Jahr prognostiziert worden. Laut NOOA fällt das verspätete Wetterphänomen eher schwach aus, die globalen Auswirkungen schätzen die Wissenschaftler ebenfalls geringer als sonst ein.

Noch lässt sich nicht genau sagen, ob und wie stark das Wetterereignis die globale Temperatur in diesem Jahr vorübergehend nach oben treibt. Sie lag zu Jahresbeginn aber auch ohne El Niño auf einem hohen Niveau. Von der Temperatur eines Jahres lässt sich nicht auf einen Wandel des Klimas oder eine dauerhafte Erderwärmung schließen – schließlich kann auch immer ein einzelnes Wetterereignis wie El Niño den Wert verändern. Klimaforscher beschäftigen sich mit Trends über mehrere Jahrzehnte. Langsam sammeln sich die warmen Jahre allerdings – 14 der 15 wärmsten seit Beginn der Wetteraufzeichnung lagen im 21. Jahrhundert. 2014 brach alle Rekorde.

Quelle

KLIMARETTER.INFO  scz 2015

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