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Energieagentur fordert saubere Luft

Saubere Luft ist ein grundlegendes Menschenrecht, das bisher dem größten Teil der Weltbevölkerung noch vorenthalten wird

Bereits mit relativ geringen Investitionen könnte bis 2040 die Zahl vorzeitiger Todesfälle durch die Luftverschmutzung halbiert werden, sagt der heute veröffentlichte World Energy Outlook der Internationalen Energieagentur IEA voraus. Eines der Szenarien zeigt dabei, dass bei einer passenden Energiepolitik ein Investitions-Plus von nur sieben Prozent bis 2040 ausreicht, um die Zahl der Todesfälle durch Luftverschmutzung außerhalb der Häuser auf jährlich 1,7 Millionen sowie innerhalb von Wohnungen und Gebäuden auf 1,6 Millionen Menschen zu senken.

Unternimmt der Energiesektor aber keine größeren Anstrengungen, um schädliche Emissionen einzudämmen, rechnet der IEA-Report mit einem Anstieg der Todesfälle bis 2040 von derzeit drei auf 4,5 Millionen außerhäuslich sowie einem Rückgang von 3,5 auf nur drei Millionen innerhäuslich. In dem nach eigenen Angaben ersten Bericht zur Entwicklung der Luftqualität, den die IEA vorlegt, wird die energiebedingte Luftverschmutzung als viertgrößter Gefährder der menschlichen Gesundheit ausgemacht – nach Bluthochdruck, Unterernährung und dem Rauchen.

Nach Auffassung der IEA betrifft das Schadstoff-Problem dabei nahezu alle Länder. Rund 80 Prozent der weltweiten Stadtbevölkerung atme eine Luft, die den Grenzwerten der Weltgesundheitsorganisation WHO nicht entspricht. Wichtigste Quelle zivilisatorischer Luftschadstoffe ist dabei aus Sicht der IEA die Erzeugung und der Einsatz von Energie, vor allem die nicht oder kaum regulierte und ineffiziente Verbrennung von Treibstoffen. Rund 85 Prozent dieser Emissionen wiederum seien Schwefel- und Stickoxide. Millionen Tonnen dieser Schadstoffe würden jedes Jahr, so der Report, von Industrie, Kraftwerken, von Autos und Lkw ausgestoßen. Ebenso aber müssten etwa 2,7 Milliarden Menschen noch Kochstellen und Öfen nutzen, die in der Hauptsache Holz, Holzkohle oder andere Biomasse verbrennen und dabei Luftschadstoffe freisetzen.

„Saubere Luft ist ein grundlegendes Menschenrecht, das bisher dem größten Teil der Weltbevölkerung noch vorenthalten wird“, erklärte IEA-Chef Fatih Birol bei der Vorlage des Reports. Kein Land – ob reich oder arm – könne dabei für sich in Anspruch nehmen, dass es eine fertige Strategie habe, um das Problem der Luftschadstoffe zu lösen.

Die Strategien der IEA für saubere Luft setzen in dabei in verschiedenen Bereichen an. So gehe es darum, bis 2040 für 1,8 Milliarden Menschen neue emissionsarme Kochgeräte bereitzustellen. Im Kraftwerkssektor seien eine steigende Energieeffizienz und ein Wechsel der Brennstoffbasis sowie bessere Schadstoff-Kontrollen und höhere Emissions-Standards notwendig.

Quelle

klimaretter.info | 2016

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