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Globaler Temperaturrekord 2016

Nach dem bisher wärmsten Jahr 2015 erreichte die globale Mitteltemperatur im Jahr 2016 erneut Rekordwerte.

Laut der amerikanischen Wetterbehörde NOAA zeigen die aktuell vorliegenden globalen Messwerte für 2016 im Zeitraum Januar bis November eine Temperaturabweichung um 0,94 °C über dem entsprechenden Mittelwert der ersten elf Kalendermonate für das 20. Jahrhundert.

Nach dem Rekordjahr 2014 war bereits mit dem im Frühjahr 2015 im Pazifik einsetzenden natürlichen El-Niño-Ereignis schon sehr früh absehbar, dass sowohl 2015 als auch 2016 global außergewöhnlich warme Jahre werden. Die jüngsten Beobachtungen haben diese Einschätzung inzwischen mehr als bestätigt: Das Jahr 2015 schloss mit einem neuen Temperaturrekord ab. Im Zeitraum von Mai 2015 bis August 2016 war jeder einzelne Monat der jeweils wärmste Kalendermonat seit Beginn der systematischen, flächendeckenden Messungen 1880.

Obwohl  das Jahr noch rund zehn Tage andauert, kann bereits heute mit sehr hoher Wahr-scheinlichkeit davon ausgegangen werden, dass 2016 das weltweit wärmste Jahr seit 1880 werden wird. Mit den Rekordjahren 2014 und 2015 wäre damit zum dritten Mal hintereinander ein Jahresrekord zu verzeichnen. Sicher ist heute aber schon, dass diese drei Jahre die global wärmsten bisher gemessenen Jahre sein werden.

Auch die Verhältnisse in der Arktis waren in 2016 außergewöhnlich. Der langfristige Rückzug des Meereises hält an. Seit Oktober liegt die Meereisausdehnung weit unterhalb des langjährigen Mittelwertes. Im November erreichte die mittlere Meereisausdehnung mit 8,8 Mio. km² den niedrigsten Novemberwert seit Beginn der Satellitenaufzeichnungen 1979. Der Wert in 2016 liegt circa 757.000 km² unter dem bisherigen Minimum aus dem November 2012.

Dies weist auf die Dringlichkeit eines sofort beginnenden ernsthaften weltweiten Klimaschutzes hin. Nur Maßnahmen, die zu einer deutlichen und anhaltenden Reduzierung des Anstiegs der Treibhausgaskonzentrationen in der Atmosphäre führen, können diesen Trend stoppen oder zumindest mindern.

Klimagipfel in Marrakesch

Die Weltklimakonferenz im November 2016 in Marrakesch (COP 22) war zunächst als erster Schritt zur Umsetzung des Übereinkommens von Paris geplant. Dass der Pariser Vertrag schon wenige Tage vor Beginn der COP 22 in Kraft treten würde, damit hatte vor einem Jahr niemand gerechnet. So wurde Marrakesch unerwartet zur ersten Vertragsstaatenkonferenz des Übereinkommens von Paris. In diesem Punkt hat Marrakesch die Erwartungen ohne Frage übererfüllt. Insgesamt haben sich auf der COP 22 eine große Bereitschaft zur Zusammenarbeit im Klimaschutz und eine Dynamik in der Umsetzung von Maßnahmen gezeigt. Wichtig ist aber, dass diese Maßnahmen auf den nächsten Konferenzen weiter konkretisiert werden und zu noch ambitionierteren nationalen Zielen führen – denn das bisher versprochene Maßnahmenbündel wird die Ziele des Pariser Übereinkommens nicht erreichen. So stieg der CO2-Gehalt der Atmosphäre auch 2016 auf einen neuen Rekordwert.

Klimaentwicklung in Deutschland

Dr. Paul Becker, Vizepräsident des Deutschen Wetterdienstes: „Die mittlere Temperaturabweichung war 2016 für Deutschland im Gegensatz zur globalen Entwicklung nicht besonders auffällig. Es muss aber an die Flutereignisse im Frühsommer erinnert werden, die aus meiner Sicht einen Vorgeschmack auf die befürchtete Zunahme von Extremereignissen in einer zukünftigen wärmeren Welt bieten.“

Die mittleren Temperaturen lagen in den einzelnen Monate jeweils nur leicht über bzw. unter den vieljährigen Mittelwerten. Lediglich der September 2016 erreichte mit einer spätsommerlichen Hitzewelle den bisherigen Rekordwert aus dem September 2006. Dementsprechend reiht sich der Zeitraum Januar bis November im Vergleich mit den entsprechenden Mittelwerten seit 1881 auf dem 9. Platz ein. Für das gesamte Jahr 2016 ist für Deutschland eine ähnliche Platzierung zu erwarten, sehr unwahrscheinlich ist jedenfalls ein Platz unter den wärmsten drei Jahren. 

Quelle

Deutsche Klima-Konsortium e. V. (DKK) 2016

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