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Johanna Leonhardt/JCU | Das typische Orange-Rot von Korallen entsteht durch symbiotische Algen, die für die Korallen lebenswichtig sind. Diese verschwinden durch das erwärmte Meerwasser – die Korallen verbleichen.

© Johanna Leonhardt/JCU | Das typische Orange-Rot von Korallen entsteht durch symbiotische Algen, die für die Korallen lebenswichtig sind. Diese verschwinden durch das erwärmte Meerwasser – die Korallen verbleichen.

Great Barrier Reef zu 35 Prozent tot

Dass das Great Barrier Reef vor der Küste Australiens in Gefahr ist, ist schon lange bekannt. Ein australisches Forscherteam hat nun beziffert, wie viel Schaden bereits angerichtet ist.

„35 Prozent der Korallen sind bereits tot oder sterben gerade unaufhaltsam ab“, sagte der Meeresbiologe Terry Hughes von der James Cook University im australischen Townsville. Nicht alle Bereiche des 2.300 Kilometer langen Riffs sind gleichmäßig betroffen. In manchen Regionen im Süden sterben nur fünf Prozent der Korallen ab, im Norden dafür umso mehr.

Hughes‘ Team hatte erst kürzlich herausgefunden, dass das Great Barrier Reef derzeit die stärkste Bleiche seiner Geschichte erlebt. Dabei verlieren die Korallen ihre farbgebenden symbiotischen Algen, die sie mit Nährstoffen versorgen. „Wir erleben nun die dritte Massenbleiche in 18 Jahren und diese fällt besonders extrem aus“, sagte Hughes.

Ursache für die Bleiche ist vor allem die Erwärmung des Ozeanwassers. Die wiederum wird auf den menschengemachten Klimawandel zurückgeführt, derzeit allerdings auch auf das natürliche Wetterphänomen El Niño. Verblichene Korallen können sich wieder erholen, wenn sich die Umweltbedingungen ändern. Hughes mahnte deshalb zur Eile beim Klimaschutz angesichts der Tatsache, dass die globale Erwärmung bereits bei rund einem Grad Celsius gegenüber vorindustriellen Zeiten liegt. „Uns läuft die Zeit weg, um die Treibhausgasemissionen zu senken.“

Politisch hat Hughes derzeit in seinem Heimatland wenig Rückhalt: Die australische Regierung hatte sich kürzlich sogar in der Zensur wissenschaftlicher Arbeit geübt und Passagen zum Zustand des Riffs aus einem Bericht der Vereinten Nationen über Klimaschäden streichen lassen.

REPORT: Great Barrier Reef – Water Science Taskforce | May 2016 | Clean water for a healthy reef

Chris Cornwall/JCU | Tote Korallen - Cygnet Bay
Quelle

Der Bericht wurde von der Redaktion „KLIMARETTER.INFO“ (scz) 2016 verfasst – das Nachrichten- und Debattenmagazin zu Klima und Energiewende – der Artikel darf nicht ohne Genehmigung von „Klimaretter.info“ (post@klimaretter.info) weiterverbreitet werden!

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