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Klimaänderung kann Humusgehalt der Böden beeinflussen

Humus erfüllt in Ackerböden zahlreiche Funktionen, die sich positiv auf die landwirtschaftliche Nutzbarkeit auswirken.

In einem Forschungsprojekt wurden erstmals bundesweite Daten der Boden-Dauerbeobachtung und des Klimas zusammengeführt. Die Auswertungen erbrachten den Nachweis, dass wesentliche Humus-Veränderungen durch das Humus-Ausgangsniveau der Flächen gesteuert werden. Der Einfluss längerfristiger Klimaänderungen auf die Humus-Entwicklung kann nicht ausgeschlossen und muss noch weiter untersucht werden.

Die Auswertung von 171 Boden-Dauerbeobachtungsflächen (BDF) ergab an insgesamt 39 Acker-BDF statistisch signifikante Humus-Veränderungen. Die Ergebnisse aus den Auswertungen der BDF und Dauerfeldversuchen (DFV) mit Hilfe eines nicht-linearen multivariaten Verfahrens (Support Vector Machines) zeigten, dass signifikante Humus-Veränderungen durch das Humus-Ausgangsniveau der Flächen gesteuert werden. Der Einfluss längerfristiger Klimaänderungen auf die Humus-Entwicklung kann nicht ausgeschlossen werden.

Weiterhin wurde festgestellt, dass der Tonanteil im Boden, der Jahresniederschlag und die Jahresmitteltemperatur die größten Anteile an der Varianz der Humus-Gehalte erklären. Generell steigen die Humus-Gehalte mit zunehmender Höhe der Jahresniederschläge sowie mit steigendem Tongehalt im Boden an.

Es wurden drei methodische Ansätze auf Basis des vorliegenden Datenbestands erarbeitet, um Spannweiten von Humus-Gehalten abzuleiten, die in Ackerböden erwartet werden können. Die Spannweiten, klassiert nach Bodenarten und Höhen über NN, tragen den Charakter einer Übersicht über typische Humus-Gehalte von Ackerböden in Deutschland. Diese Werte können auf ähnlichen Standorten erwartet werden und wären damit ein erster Ansatz für den Vollzug des vorsorgenden Bodenschutzes in der landwirtschaftlichen Bodennutzung durch die Anwendung der guten fachlichen Praxis bezüglich des Erhalts eines standorttypischen Humusgehalts.

Zur Erleichterung des Datenaustauschs und von Auswertungen wären Datenstrukturen innerhalb der BDF sowie von BDF und DFV zu vereinheitlichen. Der Betrieb von BDF und DFV ist langfristig sicherzustellen, da die Kombination dieser erhobenen Daten optimal geeignet ist, um belastbare Informationen zum Status der Humusgehalte der Ackerböden Deutschlands zu gewinnen und langfristige Aussagen zur Entwicklung der Humusgehalte abzuleiten. Im vorliegenden Bericht erfolgte die Erarbeitung von Vorschlägen zur Festlegung eines Mindestparameterumfangs für länderübergreifende Auswertungen der BDF-Daten sowie zur Qualitätsverbesserung für den Datenaustausch. Darüber hinaus wurden Vorschläge für die Konkretisierung der „guten fachlichen Praxis“ für den Bodenschutzvollzug und deren Anwendung in der Landwirtschaft entwickelt.

Erarbeitung fachlicher, rechtlicher und organisatorischer Grundlagen zur Anpassung an den Klimawandel aus Sicht des Bodenschutzes
Teil 3: Bestimmung der Veränderungen des Humusgehalts und deren Ursachen auf Ackerböden Deutschlands

Quelle

Umweltbundesamt 2016

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