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Klimawandel: Deutsche pessimistisch

In Deutschland machen sich die Menschen besonders große Sorgen wegen des Klimawandels. Das legt die Auswertung einer Umfrage in 17 europäischen Staaten und in Israel nahe.

Demnach sind 44 Prozent der Deutschen mit Blick auf den voranschreitenden Klimawandels „sehr“ oder „extrem“ besorgt. Deutlich dahinter folgen Isländer, Franzosen, Belgier und Slowenen mit einem Anteil von 32 bis 33 Prozent. Dagegen sind es in Polen gerade einmal 15 Prozent, die „sehr“ oder „extrem“ besorgt sind.

Ebenfalls ermittelt wurde der Anteil der Befragten, die der Ansicht sind, dass es gar keinen Klimawandel gibt. Besonders viele, die die wissenschaftlichen Faktenignorieren, gibt es demnach in Russland: fast 15 Prozent der Menschen. Während der Anteil der Skeptiker in den meisten Ländern unter zwei Prozent liegt – in Deutschland sind es 1,3 Prozent –, fallen hier auch Tschechien (fünf Prozent) und Israel (acht Prozent) heraus.

Ebenfalls gefragt wurden die Menschen, wie sehr sie ihrer jeweiligen Regierung vertrauen, wenn es darum geht, etwas gegen den Klimawandel zu tun. Auch hier lieferten die Deutschen die pessimistischsten Umfragewerte. Im Vergleich zu den Befragten in den anderen Staaten glauben sie viel weniger an die Fähigkeiten ihrer Regierung: Auf einer Skala von 0 bis 10 gab mehr als die Hälfte maximal „3“ als Wert für ihr Vertrauen in die Regierungspolitik an. Nur jeder Zehnte zeigte sich mit einem Wert von „7“ oder höher recht zuversichtlich. In Schweden und Finnland vertraut immerhin jeder Vierte der eigenen Regierung beim Klimaschutz.

Die zugrunde liegenden Daten wurden im Rahmen des European Social Survey2016 und Anfang 2017 gesammelt. Ausgewertet wurden die Umfragedaten vom National Centre for Social Research in Großbritannien. Insgesamt wurden 34.500 Menschen befragt.

Auch weitere, heute veröffentlichte Daten bestätigen, dass Klimaschutz für die Deutschen zählt: Einer Online-Umfrage der Forschungsgruppe Civey zufolge wünschen sich 56 Prozent der Deutschen, dass die künftige Bundesregierung dem Klimaschutz einen höheren Stellenwert einräumt; 15 Prozent sind dagegen. Durchgeführt wurde die Umfrage zwischen dem 12. und 16. Dezember im Auftrag von Greenpeace.

Gezielt befragt wurden auch SPD-Anhänger, bei denen der Wunsch nach Klimaschutz sogar noch höher als der deutsche Durchschnitt liegt. Hier wünschen sich 78 Prozent der Befragten, dass die SPD die Kohleverbrennung in einer möglichen Großen Koalition beenden solle. Insgesamt erwarten 57 Prozent der insgesamt 5.000 Befragten, dass eine mögliche Groko den Kohleausstieg einleitet. Hierbei gibt es allerdings eine deutliche Spreizung zwischen Ost- und Westdeutschland: In Westdeutschland wünschen sich 62 Prozent den Kohleausstieg, im Osten lediglich 38 Prozent.

Quelle

Der Bericht wurde von der Redaktion „KLIMARETTER.INFO“ (em) 2017 verfasst – das Nachrichten- und Debattenmagazin zu Klima und Energiewende – der Artikel darf nicht ohne Genehmigung von „Klimaretter.info“ (post@klimaretter.info) weiterverbreitet werden!

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