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Depositphotos | Marc Osborne

© Depositphotos | Marc Osborne | Die Menschheit müsste, um wenigstens eine Erwärmung über 2°C zu verhindern, bis spätestens 2030 eine Weltwirtschaft organisieren, die keine Treibhausgasemissionen mehr verursacht und zudem massenhafte Kohlenstoffsenken schafft.

Klimaziele werden verfehlt: Familien klagen gegen die EU

Der Klimawandel hat uns im Griff, doch viele begreifen das noch nicht, obwohl die Folgen deutlich spürbar sind, auch in Europa.

Die Politik scheint wie gelähmt. Zehn Familien wollen nun die EU mit einer historischen Klimaklage vor Gericht bringen.

15.08.2018 – Die historische Klimaklage von 10 Familien in Europa wurde zugelassen, berichtet aktuell die Plattform WeMove.EU, auf deren Seite man sich mit den Familien solidarisch erklären kann. Sie machen damit einen Schritt, den bislang noch niemand gewagt hat – und können damit wahrlich Unterstützung brauchen. Zehn Familien mit Kindern sehen ihre Lebensgrundlage durch den Klimawandel akut bedroht, das sei für sie – wie für Millionen von Bürgern – nicht akzeptabel, daher gehen sie nun den offiziellen Schritt.

Die Politik handelt nur langsam oder gar nicht bis hin zur Verhinderungspolitik, die den Klimazielen entgegenläuft. Während massive Hitzeperioden in Europa mit folgender Dürre für viele Landwirte in diesem Sommer Ernteausfälle und andere Folgeschäden brachte, verspricht die Politik zwar kurzfristige finanzielle Hilfen zur Symptombehandlung, doch die Ursachenbekämpfung bleibt auf der Strecke. Ein Ende der Kohlekraft ist nicht in Sicht, im Gegenteil werden immer noch Wälder und Dörfer für den Kohletagebau zerstört; der Dieselskandal hat kaum Folgen, die Autoindustrie bewegt sich nicht und die Regierung schaut zu – es ließen sich etliche weitere Beispiele allein in Deutschland aufzählen.

Schluss damit, sagen sich zehn Familien, die die Folgen des Klimawandels auch schon hautnah zu spüren bekommen und sich nicht weiter Sorgen machen wollen, sondern jetzt handeln. Der Anstieg des Meeresspiegels, Dürren mit kompletten Ernteausfällen, Imker verlieren ihre Bienen durch extreme Hitzewellen – das sind nur einige der Probleme, von denen die Familien existenziell bedroht werden.

„Meine Kinder sollen hier eine Zukunft haben. Hier, wo wir seit Generationen leben“, sagt bspw. Petru Vlad, ein Schäfer aus Rumänien, der zusammen mit den anderen Familien als Kläger auftritt, auf WeMove.EU. Da ihre Lebensgrundlage durch den Klimawandel akut bedroht ist, wagen daher die zehn Familien aus Europa und von außerhalb den Schritt: Sie bringen die EU vor Gericht mit einer historischen Klimaklage.

Sie leben in Deutschland, Portugal, Frankreich, Rumänien, Italien, Schweden und auch außerhalb der EU. Sie alle leben mit der ganz realen Gefahr, ihre Lebensgrundlagen durch den Klimawandel zu verlieren. Das wollen sie nicht länger so hinnehmen: „Wir können für unsere Kinder eine sichere Zukunft schaffen und ihnen einen katastrophalen Klimawandel ersparen.“ Das Schlimmste könne immer noch verhindert werden sind die Familien überzeugt – aber nur mit einer „strengen, wahrhaft ambitionierten Klimapolitik“.

Klimakrise als reale Bedrohung begreifen – und handeln
In ihrer Klage werfen die Familien dem EU-Parlament und der EU-Kommission daher vor, nicht wirksam genug gegen den Klimawandel vorzugehen – sie hätten es nicht hinbekommen, eine effektive Klimagesetzgebung zu beschließen. Die Familien fordern von den EU-Institutionen, „die Klimakrise endlich als eine reale Bedrohung für die Menschenrechte der europäischen Bürger/innen zu begreifen und entsprechend zu handeln.“ Der Klimawandel sei längst nicht mehr nur eine Sache, mit der sich Diplomaten oder Wirtschaftsleute beschäftigen sollten. „Er geht uns alle an, denn er bedroht die Grundrechte der Bürger/innen auf Leben, Gesundheit und einen ausreichenden Lebensunterhalt“, so die schlagkräftigen Argumente der Kläger.

Quelle

NATURSTROM AG | 2018

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