‹ Zurück zur Übersicht
Duke University | Duke-Ingenieurprofessor Michael Bergin (links) steht mit dem indischen Kollegen vom Institut für Technologie-Gandhinagar, Chinmay Ghoroi (rechts) neben dem hochgradig staubigen Solarpanel der Universität.

© Duke University | Duke-Ingenieurprofessor Michael Bergin (links) steht mit dem indischen Kollegen vom Institut für Technologie-Gandhinagar, Chinmay Ghoroi (rechts) neben dem hochgradig staubigen Solarpanel der Universität.

Studie: Luftverschmutzung beeinträchtigt weltweit erheblich die Erträge von Solaranlagen

Luftverschmutzung kann den Ertrag von Solaranlagen um rund 25 Prozent schmälern. Besonders betroffen sind Regionen wie China, Indian und Arabien, in denen derzeit große Summen in Solarkraftwerke investiert werden.

Dies ist das Ergebnis einer Studie der amerikanischen Duke University in Kooperation mit dem Indian Institute of Technology-Gandhinagar (IITGN) und der University of Wisconsin. Die Forscher unter Leitung von Michael Bergin von der Duke University haben auch die Zusammensetzung der Verschmutzung auf Solarmodulen untersucht. So fanden sie bei den Anlagen des IITGN beispielsweise heraus, dass 92 Prozent der Verunreinigungen aus Staub bestanden, während der Rest aufgrund der von Menschen gemachten Emissionen entstand.

Allerdings wurde das Sonnenlicht insbesondere durch die Mischung der unterschiedlichen Partikel hausgemachter Verschmutzungen absorbiert. Im Ergebnis waren die Ertragseinbußen dadurch größer als bei natürlichen Staubablagerungen. „Nun könnte man die Module sicherlich öfter reinigen, aber damit steigt zugleich die Gefahr einer Beschädigung“, erklärte Michael Bergin.

Während es in den USA relativ geringe Luftverschmutzung durch herkömmlichen Staub gebe, verzeichneten Regionen wie Arabien, Nordindien sowie der Osten Chinas dadurch erhebliche Ertragseinbußen. Bei monatlicher Reinigung der Solaranlagen beliefen sich die Energieverluste gegenüber „sauberen“ Gegenden auf 17 bis 25 Prozent, bei einer Reinigung nur alle zwei Monate lagen die Ertragsverluste bereits bei 25 bis 35 Prozent.

Dabei seien die Verluste etwa auf der arabischen Halbinsel durch Staub sehr viel höher als durch andere Luftverschmutzungen. In China ist es anders herum: Viele Milliarden Dollar an Investitionen gingen dort allein aufgrund der Ertragseinbußen durch die von Menschen gemachten Luftverunreinigungen verloren.

„Bislang haben wir gewusst, dass Luftverschmutzungen sich negativ auf unsere Gesundheit sowie auf den Klimawandel auswirkt“, erklärt Bergin. „Jetzt wissen wir, dass dies auch die Erträge unserer Solaranlagen erheblich mindert.“

Die Studie „Large reductions in solar energy production due to dust and particulate air pollution“ (von Mike Bergin, Chinmay Ghoroi, Deepa Dixit, Jamie Schauer, Drew Shindell) wurde unterstützt von der amerikanischen Behörde für Internationale Entwicklung sowie von der Duke University.

PHOTON 07/2017
Quelle

PHOTON 2017 | PHOTON – Das Solarstrom-Magazin 7/2017 online bestellen! | Inhaltsverzeichnis der aktuellen Ausgabe

Diese Meldung teilen

‹ Zurück zur Übersicht

Das könnte Sie auch interessieren