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Über 600.000 Tote durch Wetterextreme seit 1995

Seit der ersten UN-Klimakonferenz 1995 kamen bei Wetterextremen weltweit 606.000 Menschen ums Leben, über 4,1 Milliarden Menschen wurden verletzt oder obdachlos. Diese beeindruckenden Zahlen hat das UN-Büro für Katastrophenvorsorge veröffentlicht.

Wie aus dem Bericht „The Human Cost of Weather Related Disasters” des Büros der Vereinten Nationen für Katastrophenvorsorge UNISDR hervorgeht, haben 90 Prozent der großen Katastrophen der letzten 20 Jahre einen Klimabezug und wurden durch Wetterextreme wie Überflutungen, Stürme, Hitzewellen und Dürren verursacht. Von den insgesamt 6.457 Katastrophen wurden einige Länder besonders hart getroffen, darunter die USA mit 472, China mit 441, Indien mit 288, die Philippinen mit 274 und Indonesien mit 163 Ereignissen.

Die 21. Klimakonferenz soll nun endlich für einen Durchbruch beim Kampf gegen den Klimawandel sorgen. „Wetter und Klima sind große Treiber was das Risiko für Katastrophen angeht und dieser Bericht zeigt, dass die Welt dafür einen hohen Preis an Menschenleben zahlt”, sagte UNISDR-Chefin Margareta Wahlström bei der Vorstellung des Berichts in Genf. Für viele Länder, die ohnehin gegen die Folgen des Klimawandels und Armut kämpfen, seien die finanziellen Kosten zudem eine enorme Herausforderung.

Bis zu 300 Milliarden US-Dollar Schaden pro Jahr

Auffallend an den Zahlen ist, dass die Menschen in Asien am meisten unter den Wetterextremen leiden. Allein 3,7 Milliarden waren dort betroffen, 332.000 Menschen starben, allein 138.000 durch den verheerenden Sturm Nargis 2008 in Myanmar. Insgesamt haben die Katastrophen mit Klimabezug in den vergangenen Jahrzehnten stark zugenommen. Zwischen 2005 und 2014 zählte UNISDR 335 Ereignisse pro Jahr. Zwanzig Jahre zuvor, zwischen 1985 und 1995, waren es gerade einmal die Hälfte. Bei der Verteilung der Wetterextreme und Toten gibt es starke globale Unterschiede. Während bei Überflutungen und Stürmen in den weniger entwickelten Staaten mehr Menschen ums leben kommen, sterben bei Hitzewellen in den Industrienationen mehr Menschen.

Große Probleme bei ihren Analysen macht den Experten der Katastrophenvorsorge die Datenlage. Die Zahlen zu den wirtschaftlichen Schäden beruhen oft nur auf unpräzisen Angaben. Auch der größte Rückversicherer der Welt MunichRE, der schon seit vielen Jahren Studien und Datengrundlagen für seine Berechnungen betreibt, muss oft auf grobe Schätzungen zurückgreifen. So gibt auch UNISDR-Chefin Wahlström zu bedenken, dass die in ihrem Bericht beschriebenen finanziellen Schäden wohl zu ungenau sind. Es düften deutlich mehr als die 1,9 Billionen US-Dollar in den vergangenen 20 Jahren sein. Die UN-Experten gehen von 250 bis 300 Milliarden US-Dollar Schaden aus – pro Jahr.

Report: „The human cost of weather-related disasters 1995-2015“

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preventionweb.net
Quelle

energiezukunft.eu | cw 2015

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