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Urbane Sturzfluten und Starkregen

Wasser, das Deutschland nicht will: Immer wieder – und immer öfter – versinken Städte und ganze Landstriche. Heftige Gewitter, Starkregen, Überschwemmungen, geflutete Straßen und U-Bahn-Schächte, dreckige Brühe in den Kellern: Unwetter-Katastrophen – deutschlandweit nehmen sie zu.

Sie verursachen Milliarden-Schäden – und zwar Jahr für Jahr mehr. Gigantische Regenwasser-Massen sind in den vergangenen Jahren vor allem auch zu einem Sommerphänomen geworden. Die Risiken und Ursachen, vor allem aber die Gefahren und effektive Lösungen für die Baupraxis untersucht eine aktuelle Studie von Prof. Dr.-Ing. F. Wolfgang Günthert vom Institut für Wasserwesen der Universität der Bundeswehr in München – Titel: „STARKREGEN UND URBANE STURZFLUTEN“

Eine Kurzfassung der Studie wurde am 14. Mai 2018 Rahmen einer Pressekonferenz auf der IFAT in München vorgestellt, die entsprechende Pressemeldung können Sie sich als PDF in der rechten Spalte herunterladen.

Ein Fazit der Studie: Es wird zu wenig getan, um Überflutungsschäden zu reduzieren. Dabei haben Bauherren gute Chancen, ihr Haus „Starkregen-sicher“ zu bauen. Und Hauseigentümer können sich mit einer Fülle von effektiven Maßnahmen am und rund ums Haus präparieren, um sich vor einer Überflutung zu schützen.

Studienleiter Günthert von der Universität der Bundeswehr in München hat in seiner Untersuchung die Schwachstellen von Gebäuden bei Starkregen untersucht. Der Wissenschaftler präsentiert dabei ein optimal „Starkregen-geschütztes Musterhaus“ – von der Dachbegrünung (zur Zurückhaltung und Verdunstung von Wasser) über Regenbassins und überirdische Sammelflächen bis zur idealen Funktion von Kellereingängen, Lichtschächten und Tiefgarageneinfahrten.

Die Studie gibt zudem eine klare politische Botschaft: Betroffene Städte und Gemeinden sollen verpflichtet werden, Gefahren- und Risiko-Karten zu erstellen. Auf denen müsse Straße für Straße gekennzeichnet werden, wie hoch die Überschwemmungsgefahr für die Anlieger ist. Es gehe darum, die Städte „wassersensibel zu entwickeln“. Auch ein bundesweit funktionierendes Frühwarn- und Informationssystem sei notwendig. 

„Es bringt nichts, die Menschen hier weiter im Ungewissen zu lassen. Dafür ist die Gefahr, die vom Starkregen mittlerweile ausgeht, viel zu hoch: von enormen Milliarden-Schäden an Gebäuden und Infrastruktur bis zum Verlust von Menschleben. Und diese Gefahr ist bislang von Jahr zu Jahr größer geworden“, sagt Studienleiter Prof. Dr.-Ing. F. Wolfgang Günthert von der Universität der Bundeswehr. 

Es werde höchste Zeit, ein bundesweites Regenwasser-Management zu etablieren. Gefordert seien hier – neben privaten Bauherren und Hauseigentümern – vor allem Bund, Länder und insbesondere auch Kommunen. Konkrete politische Forderungen wurden ebenfalls auf der Pressekonferenz präsentiert – siehe auch Download.

 Die Studie „Starkregen und urbane Sturzfluten“ wurde von der Initiative „Verantwortung Wasser und Umwelt“ gemeinsam mit dem BDB e.V. in Auftrag gegeben. 

Quelle

Bundesverband Deutscher Baustoff-Fachhandel e.V. 2018 | STUDIE: In wissenschaftlicher Kooperation mit
Prof. Dr.-Ing. F. W. Günthert
von der Bundeswehr Universität in München

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