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Waldbrände bedrohen Tschernobyl

In der Sperrzone um den havarierten Reaktor Tschernobyl sind heftige Waldbrände ausgebrochen, die schwersten seit mehr als 20 Jahren.

Das Feuer wütet, angefacht durch starke Winde, auf einer Fläche von 400 Hektar Wald und hat sich dem Atomkraftwerk bereits bis auf 20 Kilometer genähert. Mehr als 300 Einsatzkräfte versuchen, das Feuer unter Kontrolle zu bekommen.  

Durch den Brand kann Radioaktivität, die in Pflanzen und Holz in den kontaminierten Regionen eingelagert ist, freigesetzt werden. Ebenso kann radioaktiv verseuchte Erde oder Staub aufgewirbelt und mit dem Wind fortgetragen werden. Je nach Windstärke und Windrichtung wird sie in der Umgebung neu verteilt, auch die Nachbarländer Russland und Weißrussland können betroffen sein.  

Eine radioaktive Wolke, wie wir sie im Mai 1986 in Süddeutschland erlebten, erwarten wir zwar nicht, da derzeit Westwindlage herrscht. Außerdem kann die durch Brände freigesetzte Radioaktivität in der Regel nicht in solche Höhen gelangen und somit auch nicht über so weite Strecken transportiert werden, wie es damals durch die Explosion geschah.  

Trotzdem misst das Umweltinstitut München rund um die Uhr die Radioaktivität in der Außenluft. Sollten wir eine erhöhte Strahlung, die auf die Waldbrände zurückzuführen ist, in München feststellen, werden wir umgehend informieren.

Hier finden Sie unsere aktuellen MessungenUnsere Außenluftüberwachung

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Finanzierung des Tschernobyl-Sarkophags gesichert

Barbara Hendricks hat am 29. April das Ergebnis der Geberkonferenz zur Auffüllung des Tschernobyl Shelter Funds begrüßt. Auf der Londoner Geber-Konferenz verpflichteten sich die G7-Staaten und die EU-Kommission zu zusätzlichen Einzahlungen. 

Einigung unter deutscher G7-Präsidentschaft
Bundesumweltministerin Barbara Hendricks hat das Ergebnis der heutigen Geberkonferenz zur Auffüllung des Tschernobyl Shelter Funds begrüßt.

„Ich bin froh und sehr erleichtert über das Ergebnis der Geberkonferenz. Es ist uns als Präsidentschaft der G7-Gruppe gelungen, zusammen mit unseren Partnern die Fertigstellung der neuen Schutzhülle für die Reaktorruine in Tschernobyl finanziell abzusichern.“

„Für die G7-Staaten ist es eine Frage der Glaubwürdigkeit, bei der Hilfe zur Bewältigung der Reaktorkatastrophe in Tschernobyl und für den sicheren Einschluss der Reaktorruine voranzugehen. Der drohende Einsturz des alten Sarkophags ohne neue Schutzhülle hätte verheerende Folgen für die Umwelt. Die Zeit drängt zur Fertigstellung. Wir dürfen die Ukraine mit den Folgen dieser Katastrophe nicht alleine lassen.“

Hintergrund: Auf der Londoner Geber-Konferenz verpflichteten sich die G7-Staaten und dieEU-Kommission, zusätzliche 165 Millionen EUR in den Tschernobyl-Shelter Fund einzuzahlen. Weitere 15 Millionen EUR wurden von anderen Staaten zugesagt. Darüber hinaus ließen weitere Länder ihre Bereitschaft erkennen, in naher Zukunft ebenfalls Beiträge zu leisten. Die Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBRD) hatte bereits im November 2014 erklärt, sich mit weiteren 350 EUR an dem Fonds zu beteiligen. Durch die neuen Finanzzusagen verringert sich die Finanzierungslücke des Fonds von 615 auf 85 Millionen EUR. Die heute zugesagten Beiträgen der Staatengemeinschaft ermöglichen eine unverzügliche Fortsetzung der Arbeiten zur Fertigstellung des Sarkophags. Gleichwohl werden die Bemühungen zur Deckung des noch fehlenden Betrags fortgesetzt. © Bundesumweltministerium 2015

Quelle

Umweltinstitut München e.V. 2015 | Bundesumweltministerium 2015

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