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unsplash.com | AlexGindin | In Asiens Metropolen wie hier in Shanghai ist das Smogproblem besonders groß – inzwischen versucht zumindest die chinesische Regierung konsequenter gegenzusteuern.

© unsplash.com | AlexGindin | In Asiens Metropolen wie hier in Shanghai ist das Smogproblem besonders groß – inzwischen versucht zumindest die chinesische Regierung konsequenter gegenzusteuern.

Weltgesundheitsorganisation WHO: Dicke Luft, fast überall

Neun von zehn Menschen Prozent atmen zu viele Schadstoffe ein, warnt die Weltgesundheitsorganisation WHO. Luftverschmutzung ist jedes Jahr für Millionen vorzeitige Todesfälle verantwortlich. Offene Kochstellen, Kohlekraftwerke und Verkehr sind die Hauptquellen. Aus Frankfurt am Main Joachim Wille

Feinstaub, Stickoxide, Ozon – diese Schadstoffe sind weltweite Killer. Neun von zehn Menschen auf der Erde müssen ständig Luft atmen, die zu stark belastet ist. Jedes Jahr sterben Millionen Menschen vorzeitig an Krankheiten, die dadurch ausgelöst werden. Das zeigt eine neue Studie der Weltgesundheitsorganisation WHO, die jetzt veröffentlicht wurde.

„Luftverschmutzung trifft uns alle, aber die ärmsten und am stärksten marginalisierten Menschen tragen die Hauptlast“, warnte WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom. Obwohl es durchaus Gegenmaßnahmen gibt, verbessert sich die Lage vielerorts nur langsam.

Der gefährlichste Luftschadstoff ist der Feinstaub, den die WHO allein für rund sieben Millionen Todesfälle jährlich verantwortlich macht. Hauptquelle für die Mikro-Partikel sind offene Kochstellen in armen Haushalten in Entwicklungsländern, hinzu kommen der Verkehr, Kohlekraftwerke sowie die Industrie.

Dass das offene Verbrennen von Holz und anderer Biomasse zu schweren Gesundheitsschäden führen kann und energetisch ineffizient ist, ist ein altbekanntes Problem. Doch noch immer sind laut der Studie über drei Milliarden Menschen, also fast die Hälfte der Weltbevölkerung, darauf angewiesen, um warmes Essen bereiten zu können. Es sei untragbar, dass so viele Menschen „täglich tödlichen Rauch einatmen, der von den Öfen und Kochern in ihren Häusern stammt“, sagte der WHO-Chef. Die meisten von ihnen seien Frauen und Kinder.

Am häufigsten betroffen von der ungesunden Luft ist die Bevölkerung in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen, vor allen in Afrika und Asien, aber auch in ärmeren Staaten im Nahen Osten, Europa und Amerika. In fast allen Megacities der Erde werden die von der WHO empfohlenen Grenzwerte regelmäßig um mehr als das Fünffache überschritten.

Zu den besonders stark belasteten „Smog-Hauptstädten“ gehören Peking, Neu-Delhi, Dhaka und Kairo. Hier gehen die Menschen teilweise nur noch mit Atemschutz auf die Straße.

Hier können Sie den Hintergrund weiterlesen

who.intwho.intwho.int
Quelle

Der Hintergrund wurde von
der Redaktion „KLIMARETTER.INFO“ (Joachim Wille) 2018 verfasst – das Nachrichten- und
Debattenmagazin zu Klima und Energiewende – der Artikel darf nicht ohne
Genehmigung von „Klimaretter.info“ (post@klimaretter.info) weiterverbreitet werden! 

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