‹ Zurück zur Übersicht
Depositphotos | anakondasp

© Depositphotos | anakondasp

Zeitbombe Totes Meer

Das Tote Meer trocknet aus. Durch den Klimawandel bekommt das Desaster neue Dynamik.

Das Sterben des Salzsees zwischen Jordanien, der Westbank und Israel ist, wie deutsche Wissenschaftler herausgefunden haben, eine menschengemachte ökologische Katastrophe mit verheerenden Folgen für die politisch instabile Region. Der tiefste begehbare Punkt der Erde ist ein magischer Ort. Zwischen den Klüften nackter, gelber Bergrücken erstreckt sich smaragdgrün das Tote Meer. Von der nahen Festung Masada auf dem gleichnamigen Tafelberg sind Ablagerungen zu sehen, die der Salzsee im Laufe der Jahrhunderte auf seinem Rückzug hinterlassen hat. Mittlerweile sinkt der Wasserspiegel durchschnittlich um einen bis anderthalb Meter pro Jahr.

Christian Siebert kennt dieses Naturphänomen wie kein Zweiter und ist immer noch fasziniert. Ihn zieht es jedes Jahr für ein paar Wochen an den einsamen Ort, wo sonst nur Aussteiger, Yogalehrer und Urlauber vorbeikommen. Siebert ist allerdings nicht zum Spaß hier. Der Hydrologe forscht seit zehn Jahren zu den Wasserläufen rund um den See und ist sehr beunruhigt: „Lange Zeit hat man sich über das Austrocknen des Toten Meeres keine Gedanken gemacht. Nun stehen wir vor ökologischen Problemen, die Mensch und Umwelt bedrohen.“

In einem Salzsee gibt es ohnehin kein Leben, könnte man meinen. Siebert und sein Team vom Leipziger Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) fanden aber heraus, dass die knappen Grundwasserressourcen der Region durch den Rückgang des Wasserspiegels akut gefährdet sind. Die Wasservorkommen sind seit Jahrzehnten ein Zankapfel zwischen Israelis, Palästinensern und Jordaniern. Der Wasserkonflikt heizt die schon angespannte Stimmung noch mehr an.

Hier können Sie den Hintergrund weiterlesen

Quelle

KLIMARETTER.INFO | Susanne Götze aus En Gedi/Israel 2015

Diese Meldung teilen

‹ Zurück zur Übersicht

Das könnte Sie auch interessieren