32 Konzerne = 31 Prozent der Emissionen
Das Geschäft mit den fossilen Energien ist der Treiber des Klimawandels.
Ein Drittel der globalen Treibhausgas-Emissionen geht auf das Konto von nur 32 Energiekonzernen – falls man mit einrechnet, was die Verbraucher mit den Produkten dieser Konzerne tun. Also heizen, autofahren, elektrische Geräte benutzen. Das ergibt eine gerade veröffentlichte Studie, die das auf Wirtschaftsthemen spezialisierte Medienunternehmen Thomson Reuters zusammen mit der Beratungsfirma BSD Consulting vorgelegt hat. Unter den 32 Konzernen befindet sich mit RWE auch ein deutsches Energieunternehmen.
Für den Report haben sich John Moorhead von BSD Consulting und Tim Nixon von Thomson Reuters Daten aus den Jahren 2010 bis 2013 vorgenommen. Ergebnis: In diesem Vierjahreszeitraum sorgten die 32 Großemittenten jedes Jahr für 1,3 Prozent mehr Treibhausgase. Um das Zwei-Grad-Ziel noch zu schaffen, hätten die Emissionen aber um 1,4 Prozent jährlich zurückgehen müssen, betonen die Studienautoren. Somit ergebe sich eine Lücke („emission gap“) von 5,5 Prozent, und die werde weiter wachsen, falls nicht gegengesteuert wird.
Den Grund für das weiterhin ungebremste Emissionswachstum sieht der Report in den „dramatisch“ gefallenen Energiepreisen. Dadurch fehle jeder Anreiz zu einer Änderung, weder beim Geschäftsmodell der Konzerne noch bei den Gewohnheiten der Verbraucher. Eine solche Änderung sei aber dringend geboten, sagte Tim Nixon bei der Präsentation der Studie. Nötig sei „mehr Fortschritt“ bei der Reduktion von Treibhausgas-Emissionen.
In der Pflicht sehen Thomson Reuters und BSD Consulting dabei die Konzerne selbst. Sie müssten mehr „leadership“ übernehmen und künftig eine „führende Rolle“ bei der Emissionsminderung spielen, genauso wie die Verbraucher und die Politik, unterstreichen die Studienautoren.
Foto: Carbon Visuals/Flickr